Laryngorhinootologie 1993; 72(3): 125-130
DOI: 10.1055/s-2007-997869
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Akustische Rhinometrie: Messung der Früh- und Spätphase der allergischen Sofortreaktion bei der allergischen Rhinitis

Acoustic Rhinometry in Early and Late Antigen-Induced Allergie RhinitisG. Rasp
  • Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenkranke der Ludwig-Maximilians-Universität München
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die akustische Rhinometrie ist ein Verfahren zur Erfassung von geometrischen Daten der Nasenhaupthöhle. Da es bei der allergischen Sofortreaktion in der Nase zu morphologischen Veränderungen sowohl in der Frühphase als auch in der Spätphase kommt, wurde eine Studie zur Messung dieser Vorgänge mit der akustischen Rhinometrie (AR) an 8 Patienten mit einer allergischen Rhinitis durchgeführt. Die nasalen Provokationsteste wurden mit 1000 BE Allergen vorgenommen. Die AR wurde vor und bis 8 h nach der Provokation regelmäßig gemessen. Bei 4 der 8 Patienten zeigte sich eine Spätphasenreaktion. Die Veränderungen waren im minimalen Querschnitt und besser noch in einem von uns eingeführten Volumenwert erkennbar. Hierbei wurden die Bereiche der regulativ wichtigen Vordernase zu einem Volumenwert integriert. Dadurch wird die Information nicht nur zu einem Punkt, sondern zu der gesamten reproduzierbar meßbaren Region der vorderen Nasenöffnung gewonnen. Die Frühphase der Sofortreaktion führt zu einer 3-bis 10fachen Abnahme des minimalen Querschnitts und auch des Volumens, wohingegen bei der Spätphase nur ungefähr ein Drittel dieser Verminderung erreicht wird. Die Frühphase führt nur zu einer geringen Einengung des Volumens der Gegenseite, während die Spätphase nach ungefähr 7h zu einer fast symmetrischen Reaktion beider Seiten führt. Die Veränderungen treten in den von uns eingeführten Volumenwerten deutlicher zutage als bei alleiniger Messung des minimalen Querschnitts. Daher wird zur Beschreibung der Ergebnisse der akustischen Rhinometrie die Ergänzung um den Volumenwert A gefordert. Die akustische Rhinometrie eignet sich zur statischen lokalen Erfassung von allergenbedingten Veränderungen in der Nasenhaupthöhle.

Summary

Acoustic rhinometry is a method to analyse nasal airway geometry. Almost every antigen-induced allergic reaction in the nasal cavity leads to morphologic changes known as nasal obstruction. Therefore a study in 8 patients suffering from allergic rhinitis was conducted. Patients were challenged with 1 000 Biological Units (BU) of grass pollen or D. pteronyssinus extract in one nostril. Acoustic rhinometry (AR) was performed before and 10,20,30,45 and 60 minutes and then 2 to 8 hours after allergen exposure. 4 of the patients developed a late phase reaction. Changes were seen in the minimal cross-sectional area (MCA) and even better in a newly induced volume parameter called volume A (V-A). Volume A is calculated by integration of the distance/area graph surrounding the anterior part of the lower turbinate. Thus we can get information on more than one point of a graph in the important region of the anterior nose. Early phase reaction leads to a decrease in both MCA and V-A from 30% to 10% of the baseline value whereas late phase reaction gives only a third of this effect. The contralateral V-A and MCA are only slightly affected in the early phase, but there is an almost symmetric reaction of both sides in the late phase reaction. All changes were more pronounced in V-A compared to MCA. Therefore we propose to add V-A to MCA in describing the results of AR. Acoustic rhinometry is a suitable method for measuring local changes following nasal allergen challenge.

    >