Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A28
DOI: 10.1055/s-2007-982933

Milchgangspapillome: Wertigkeit der Diagnostischen Verfahren

H Frese 1, S Grunwald 1, K Schulz 1, H Heyer 1, H Fluhr 1, G Köhler 1, R Ohlinger 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Greifswald, Brustzentrum, Greifswald, Deutschland

Zielsetzung:

Anhand eigener Daten von Patientinnen mit Milchgangspapillomen, soll unter besonderer Berücksichtigung der Duktoskopie der Frage der geeigneten Diagnostik nachgegangen werden.

Material und Methoden:

Die Daten von 98 Patientinnen aus den Jahren 2000–2006 mit der Diagnose Milchgangspapillom werden retrospektiv hinsichtlich der Diagnostik analysiert und die Ergebnisse einem aufbauenden Sensitivitätsverfahren unterworfen. Da bei 64,3% der Patientinnen eine Sekretion auftrat, werden die Patientenuntergruppen mit und ohne Sekretion gesondert betrachtet.

Ergebnisse:

Es zeigte sich, dass die höchsten Einzelsensitivitäten in der Bildgebung im Gesamtkollektiv durch die Duktoskopie (55,9%) und Mammasonographie (55,1%) erzielt wurden (MRT: 48,4%, Galaktographie: 42,9%, Mammographie: 12,5%). Bei der minimalinvasiven Diagnostik erreichte die Stanzbiopsie mit 56,7% die höchste Sensitivität. (FNAZ: 48,4%, Mamillenabstrich: 28,0%). Im aufbauenden Sensitivitätsverfahren zeigt sich, dass durch Kombination aller Verfahren eine Sensitivität von 80,6% erzielt wurde. Die Kombination von Sonographie, Duktoskopie, Stanzbiopsie und FNAZ hatte allerdings bereits eine beachtliche Sensitivität von 76,5%.

In beiden Untergruppen „Sekretion“/„ohne Sekretion“ werden diese Ergebnisse der Bildgebung unterstrichen. Einzelsensitivitäten: Sonographie: 65,1%/37,1%, Duktoskopie: 60,4%/16,7%, MRT: 51,7%/0%, Galaktographie: 42,9%/-, Mammographie: 14,3%/6,1%. Durch Kombination aller Verfahren (aufbauende Sensitivität) konnte eine maximale Sensitivität von 92,1%/60,0% erreicht werden, wobei allein durch eine Kombination von Mammasonographie und Duktoskopie bereits 81,0%/40% der Papillome erkannt wurden.

Zusammenfassung:

In allen Untersuchungen erbringt die Mammasonographie die höchste Sensitivität. Dies unterstreicht die gute Einsetzbarkeit der Mammasonographie in der Diagnostik von Milchgangspapillomen.

Die Duktoskopie hat ein großes Potential in der Diagnostik der Milchgangspapillome.