Z Gastroenterol 2006; 44 - P_33
DOI: 10.1055/s-2006-955503

Immunologische Befunde bei Mastocytose (MZ): Kein Effekt der Diät auf die Mediatorenproduktion

A Nägel 1, S Straube 1, A Ende 1, P Konturek 1, J Kressel 1, EG Hahn 1, M Raithel 1
  • 1Med. Klinik I, Universität Erlangen, Erlangen

Einleitung: Die Mastozytose (MZ) ist eine heterogene Gruppe seltener Erkrankungen, die durch gesteigerte Proliferation von Mastzellen gekennzeichnet sind. Zur genaueren Diagnostik wurde das Methylhistamin im Urin (UMH, µg/(mmol Krea x m2 KOF) sowie die Mastzelltryptase (MZT) und ECP (beide ng/m2 KOF) im Serum unter Vollkost und Kartoffel-Reis-Diät gemessen. Methoden: 19 Patienten mit MZ und 40 Kontrollen wurden verglichen. 12-Stunden-Urinproben wurden unter Vollkost und Kartoffel-Reis-Diät gesammelt. Der Urin wurde von 18.00h bis 6.00h unter standardisierten Bedingungen gesammelt, die Blutentnahme um 7.00h morgens. Ergebnisse: Alle MZ-Patienten (100%) hatten signifikant (p<0,001) erhöhte UMH-Spiegel [µg/mmol Krea x m2 KOF] unter Vollkost (Median 25,4 (5,0–202,2) vs. Kontrolle 4,5 (0,8–7,2)) und Kartoffel-Reis-Diät (Median 26,08 (3,5–97,6) vs. Kontrolle 3,2 (0,8–6,9)). Die MZT war jedoch nur bei 85% der MZ-Patienten erhöht. ECP zeigte keinen Unterschied zwischen MZ und Kontrollen.

Schlussfolgerungen: Patienten mit MZ zeichnen sich durch signifikant erhöhte UMH-Spiegel aus, die die erhöhte Histaminproduktion einer expandierten Mastzellpopulation reflektieren und nicht durch die Nahrungsaufnahme moduliert werden. Dies weist auf eine Autonomie der Mediatorproduktion durch unreife oder proliferierende Mastzellen hin. Eine MZ kann zuverlässiger durch Messung von UMH als durch MZT diagnostiziert werden.