Z Gastroenterol 2006; 44 - P265
DOI: 10.1055/s-2006-950862

Angiostatin – ein potentieller Inhibitor der Metastasierung

S Gerceker 1, E Raskopf 1, M Kornek 1, C Rabe 1, MA Gonzalez-Carmona 1, T Sauerbruch 1, V Schmitz 1
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Bonn, Germany

Einleitung: Die Metastasierung in die Leber und das hohe Rezidivrisiko durch im Blut zirkulierende Tumorzellen nach Resektion oder Transplantation stellt für das HCC eine therapeutische Herausforderung dar. Die initialen Schritte der Metastasierung, die Bindung von Tumorzellen an das Endothel, werden von Adhäsionsmolekülen vermittelt und können durch angiostatische Faktoren wie Endostatin inhibiert werden. Hier haben wir die potentielle antimetastatische Wirkung des Angiostatin-ählichen Moleküls (K1–3) im Vergleich zu Endostatin (Endo) in vitro durch adenoviralen Gentransfer untersucht.

Material und Methoden: Die Proteinexpression von AdK1–3 und AdEndo wurde in vitro und in vivo bestimmt. In vitro wurde die Fähigkeit von K1–3 und Endo untersucht, die Adhäsion von Hepa129-Hepatomzellen an Endothelzellen im Lebergefrierschnitt (von mit AdK1–3 und AdEndo behandelten Mäusen) zu inhibieren. Dabei wurde ebenfalls die Auswirkungen von AdK1–3 und AdEndo auf die Expression der endothelialen Adhäsionsmoleküle ICAM und VCAM in vivo in der Leber untersucht.

Ergebnisse: In vitro wurde durch die Gabe von AdK1–3, bzw. AdEndo die Bindung von Hepa129- Hepatomzellen an das intrahepatische Endothel um 23% für Endo und um 17% für K1–3 im Vergleich zur Kontrolle reduziert. In vivo wurde die VCAM-Expression durch die Gabe von AdEndo nicht beeinflusst, während AdK1–3 zu einer leichten Inhibition der Expression (um 16%) im Vergleich zur Kontrolle führte. Die intrahepatische ICAM-Expression hingegen wurde durch AdK1–3 um 50% und durch AdEndo um 38% im Vergleich zu AdLacZ inhibiert.

Diskussion: Die Inhibition der Bindung von Hepa129-Hepatomzellen an das intrahepatische Endothel, sowie die Inhibition der ICAM-Expression durch die Gabe von AdK1–3 und AdEndo und der VCAM-Expression durch AdK1–3 in der Leber lässt darauf schließen, dass durch die Gabe der adenoviralen Vektoren die Metastasierung in die Leber beeinflusst werden kann.