Rofo 2006; 178 - VO_317_2
DOI: 10.1055/s-2006-940846

Beurteilbarkeit von koronaren Stents mit der 64-Zeilen Computertomographie: Erste Erfahrungen

U Saueressig 1, G Pache 1, AP Frydrychowicz 1, D Foell 1, E Kotter 1, A Geibel-Zehender 1, C Bode 1, M Langer 1, TA Bley 1
  • 1Uniklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg

Ziele: Untersuchungen zur Beurteilbarkehit von koronaren Stents in der 16-Zeilen CT haben gute Ergebnisse für Stents mit einem Durchmesser von mehr als 3mm erbracht. Die 64-Zeilen CT bietet mit einer höhere räumlichen Auflösung bei der Untersuchung der Koronararterien eine bessere Bildqualität mit geringeren Artefakten. Das Ziel unserer Studie war es, die Möglichkeiten und Einschränkungen der nicht invasiven Stent Beurteilung in der 64-Zeilen CT aufzuzeigen. Methode: Die CT-Angiographien der Koronargefäße wurden an einem Siemens Sensation 64 Computertomographen mit einer Rotationszeit von 330 ms und einem Standard-Herz-CT-Protokoll durchgeführt. Bei einer Herzfrequenz von mehr als 65 pro Minute wurde ein ß-Blocker verabreicht. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 24 Patienten (Alter 40 bis 84 Jahre) mit insgesamt 29 Stents aus unserem Routinepatientenkollektiv. Von diesen erhielten 16 Patienten innerhalb eines Monats eine konventionelle Koronarangiographie. Die Auswertung erfolgte im Konsens durch 2 Radiologen. Ergebnis: In allen bis auf 1 Fall war eine Beurteilung des Stent Lumens möglich. Ein Verschluss des Stents lag in 5 Fällen vor, ein Stent wies eine teilweise Stenose auf und 22 Stents waren frei durchgängig. In den 16 Fällen, in denen eine korrespondierende Katheterangiographie vorlag, bestand bis auf den nicht beurteilbaren Stent eine vollständige Übereinstimmung der Ergebnisse. Der tatsächliche Stent Durchmesser war in 13 Fällen bekannt und betrug durchschnittlich 3±0,44mm, minimal 2,25mm und maximal 4mm. Messungen des Stent Lumens zeigten innerhalb der Stents einen durchschnittlichen Durchmesser von 2±0,49mm, mit einer Spanne von 1 bis 3mm. Die Dichte proximal, innerhalb und distal der Stents wurde gemessen. Hier ergab sich ein Dichteanstieg um 23±22% innerhalb des Stents, wahrscheinlich durch Aufhärtungsartefakte bedingt. Das Stent Gerüst war jedoch gut gegen das Lumen abgrenzbar bei einer um 72±24% höheren Dichte. Schlussfolgerung: Die Beurteilung von Stents mit einem Durchmesser von 3mm und mehr ist, wenn keine zu starken begleitenden Verkalkungen vorliegen, in der 64-Zeilen Computertomographie möglich. Stents mit kleinerem Durchmesser sind nicht in allen Fällen beurteilbar. Eine wichtige Einschränkung hinsichtlich der Beurteilung von Stents bleibt weiterhin, dass große Teile des Lumens aufgrund von Aufhärtungsartefakten nicht sicher einsehbar sind. Dies erschwert insbesondere die Einschätzung von partiellen Verschlüssen.

Korrespondierender Autor: Saueressig U

Uniklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

E-Mail: saueress@mrs1.ukl.uni-freiburg.de