Skinsparing Mastektomie beim DCIS: Eine Alternative zur BET?

Problemstellung: Das DCIS stellt eine heterogene Gruppe histopathologischer Veränderungen dar. Die Therapie ist bis heute nicht standardisiert. Bei suffizienter Primärtherapie ist die Erkrankung heilbar, ein Lokalrezidiv verschlechtert die Prognose jedoch erheblich. Dieses kann bei alleiniger lokaler Resektion in bis zu 43% der Fälle auftreten. Der Anteil der invasiven Karzinome an den Rezidivtumoren beträgt ca. 50%. Ermuntert durch die guten Resultate der brusterhaltenden Therapie bei invasiven Tumoren wird als Alternative zur Mastektomie auch beim DCIS zunehmend die postoperative Radiatio empfohlen. Kommt es dennoch zum Rezidiv, stehen hauterhaltende Verfahren in aller Regel nicht mehr zur Verfügung. Bei Vorliegen von Risikofaktoren kann alternativ die Skinsparing Mastektomie (SSM) ohne anschließende Radiatio durchgeführt werden.

Patienten und Methode: Von 1979–1990 wurden 515 Patientinnen mit Mammakarzinom behandelt,52 davon mit DCIS. Bei diesen Patienten erfolgte eine SSM mit simultanem Brustaufbau durch Silikonimplantat. Eine zusätzliche strahlentherapeutische Behandlung wurde nicht durchgeführt. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Median 65 Monate.

Ergebnisse: Von den Patientinnen mit DCIS erlitten nur 2 ein lokoregionäres Rezidiv (3,8%). Dies entspricht den Literaturangaben sowohl über Mastektomien als auch über SSM. 6 Patienten (11%) erhielten bei Implantatproblemen einen Austausch durch freie Perforatorlappen (DIEP).

Zusammenfassung: Die Ergebnisse bezüglich der Rezidivfreiheit sind bei der Mastektomie und der technisch schwierigeren SSM gleich. Die Lokalrezidivrate liegt in der Literatur bei diesen Techniken eindeutig günstiger als bei alleiniger lokaler Resektion und Radiatio. Bei Komplikationen oder subjektiven Beschwerden nach Alloplastik steht mit dem DIEP-Flap eine Alternative zur Verfügung. Diese Befunde rechtfertigen den Einsatz des Verfahrens beim DCIS als ästhetisch günstigere Alternative zur entstellenden Mastektomie.