Rofo 2005; 177 - VO_4005
DOI: 10.1055/s-2005-867756

Identifizierung und Quantifizierung von arteriosklerotischen Plaquekomponenten der Arteria carotis mittels nichtinvasiver MRT

TS Saam 1, MS Ferguson 1, VL Yarnykh 1, D Xu 1, NL Polissar 1, TS Hatsukami 1, C Yuan 1
  • 1University of Washington, Radiologie, USA

Ziele: Ziel dieser Studie war es zu zeigen ob die nichtinvasive MRT der Carotiden in der Lage ist i.) die Zusammensetzung arteriosklerotischer Plaques korrekt wiederzugeben und ii.) arteriosklerotische Plaquekomponenten zu quantifizieren. Methode: 40 Patienten wurden vor einer geplanten Carotis-Endarteriektomie mit einem 1.5 Tesla MR-Tomographen untersucht. Es wurde ein standardisiertes Protokoll mit fettunterdrückten T1-, PD- und T2-gewichteten Fastspinechosequenzen sowie 3D time-of-flight (3D-TOF) verwendet. MRT-Bilder wurden mit der Histopathologie anhand von der Form des Gefäßlumens und der Form der Gefäßwand korreliert. Folgende Plaquekomponenten wurden identifiziert und quantifiziert: Lipid/Necrotic Core (L/NC), Verkalkungen (Ca), extrazelluläre Matrix (EZM) und Hemorrhage. Sensitivität (S), Spezifität (SP) und Cohen“s kappa (κ) wurde für alle Plaquekomponenten >2mm2 berechnet. Der Pearson Korrelations-Koeffizient wurde verwendet um die gemessenen Flächen (MRT versus Histopathologie) zu vergleichen. Ergebnis: MRT war in der Lage die Plaquekomponenten mit guter Sensitivität und Spezifität zu identifizieren: L/NC (S=95%,SP=76%,κ=0.73), Ca(S=84%,SP=91%,κ=0.75), Hemorrhage(S=87%,SP=84%,k=0.71) und EZM(S=79%,SP=77%,κ=0.53). MRT-Flächenmessungen zeigten eine gute Korrelation zur Histopathologie für die minimale Gefäßlumenfläche(r=0.75,p<.001), maximale Gefäßwandfläche(r=0.7,p<.001), maximale L/NC-Fläche(r=0.69, p<.001), maximale Ca-Fläche(r=0.86,p<.001), maximale Hemorrhage-Fläche(r=0.66,p<.001) und eine schwache Korrelation für die maximale EZM-Fläche(r=0.4,p=.02). Schlussfolgerung: Die nichtinvasive MRT ist in der Lage verschiedene Komponenten arteriosklerotischer Plaques in der Arteria Carotis zu identifizieren und zu quantifizieren. Diese Methode kann dazu benutzt werden den Verlauf arteriosklerotischer Gefäßwandveränderungen zu untersuchen und kann dazu beitragen, vulnerable Plaques frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Korrespondierender Autor: Saam TS

University of Washington, Radiologie, 535 13th Ave E #601, 98102, Seattle, USA

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