Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S92-S93
DOI: 10.1055/s-0044-1784247
Abstracts │ DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie: Cochleaimplantat

Evaluation der klinischen Wertigkeit zweier MRT-Protokolle vor Cochlea-Implantat Operationen

Maximilian Schulze
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Neuroradiologie, Marburg
,
Julia Wulle
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Neuroradiologie, Marburg
,
André Kemmling
1   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Neuroradiologie, Marburg
,
Katrin Reimann
2   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie Marburg, Marburg
› Author Affiliations
 

Vor Cochlea-Implantat (CI) Operationen werden MRT-Schnittbilduntersuchungen des Gehirns und des Innenohrs durchgeführt. Diese Studie vergleicht zwei MRT-Protokolle unterschiedlichen Umfangs hinsichtlich klinischen Nutzens und der Detektion relevanter Nebenbefunde bzw. Ausschlußkriterien vor CI-Implantation. Verglichen wurde ein Standardprotokoll (kurz) vor CI-Implantation mit einem Standardprotokoll, welches um eine T1 nativ und post KM des gesamten Neurokraniums erweitert worden war (erweitert). Es wurden 304 Patienten im Zeitraum 2010-2020 hinsichtlich Art des angewendeten Protokolls und klinischen Nutzens für den Patienten ausgewertet. Hierzu wurden Nebenbefunde kategorisiert und auf klinische Relevanz und Auswirkung auf die CI-Implantation untersucht. Des Weiteren wurde untersucht, ob das Standardprotokoll ausreicht, um die Patienten einer CI-Implantation zuzuführen, oder ein erweitertes Standardprotokoll notwendig ist. In der Auswertung der statistischen Vergleiche wurde jeweils die Menge der diagnostizierten Nebenbefunde, Kategorie der diagnostizierten Nebenbefunde und Relevanz bezüglich CI-Implantation betrachtet. In allen Parametern zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Protokollen (p>0,05). Diese stellte sich gleich im Gesamtkollektiv, sowie im Kollektiv der Erwachsenen und der Kinder dar. Isoliert man die Menge der Patienten, für deren abschließende Diagnose das erweiterte Protokoll nötig ist, entsprechen diese nur 2,3% des Gesamtkollektivs. Diese konnten ausnahmslos durch Anwendung des Standardprotokolls identifiziert, und weiterer Diagnostik zugeführt werden. Für eine initiale Diagnostik ist also das ursprüngliche Protokoll ausreichend. Es identifiziert zuverlässig denen eine umfangreichere Diagnostik zukommen muss.



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Article published online:
19 April 2024

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