Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S91
DOI: 10.1055/s-0044-1784242
Abstracts │ DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie: Cochleaimplantat

Verwendung der Insertion Probe Long und des Inner Ear Catheter bei chirurgisch schwierigen Fällen

Rolf Salcher
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde & Deutsches Hörzentrum, Hannover
,
Thomas Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde & Deutsches Hörzentrum, Hannover
,
Andreas Büchner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde & Deutsches Hörzentrum, Hannover
,
Max Timm
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde & Deutsches Hörzentrum, Hannover
,
Nils Prenzler
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde & Deutsches Hörzentrum, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Obliterierte Cochleae sowie Re-Implantationen stelle eine Herausforderung in der Cochlea-Implantat (CI) Chirurgie dar. In einer früheren Studie konnten wir zeigen, dass die Verwendung der Insertion Probe L (IP-L, MED-EL) das Lumen der Cochlea öffnen kann und die anschließende Implantation von flexiblen CI-Elektroden ermöglicht aber die postoperativen Impedanzen erhöht waren. Eine andere Studie zeigte, dass eine intracochleäre Injektion von Steroiden mit dem Inner Ear Catheter (ICAT, MED-EL) zu reduzierten Impedanzen nach Implantation geführt hat. In dieser retrospektiven Untersuchung analysieren wir Patienten mit obliterierten Cochleae, die eine sequentielle Behandlung mit Beiden Methoden erhalten haben.

Methoden Acht CI-Patienten mit obliterierten Cochleae wurden mit der IP-L behandelt. Anschließend wurde der ICAT in die Cochlea eingeführt und die Cochlea mit Ringerlösung verdünntem Triamcinolon (20 mg/ml) gespült. Nach Entfernung des Katheters wurde ein MED-EL CI mit einer FLEX Elektrode implantiert. Impedanzen wurden an folgenden Terminen gemessen: intra-OP, Erstanpassung, 3 Monatstermin (3M).

Ergebnisse Die Impedanzen sind bis zum Erstanpassungstermin stabil geblieben (intra-OP: 5,8 kOhm; Erstanpassung 5,53 kOhm). Danach sind sie auf 6,9 kOhm zum 3M Termin gestiegen (n=6). In dieser Periode konnten keine Nebenwirkungen durch den zusätzlichen Eingriff beobachtet werden.

Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass die kombinierte Anwendung mit IP-L und ICAT bei CI-Patienten mit obliterierten Cochleae möglich ist. Die zusätzliche Behandlung mit Steroiden scheint einen positiven Effekt zu zeigen: Die Impedanzen sind niedriger als bei nicht-Steroid behandelten IP-L Patienten, die in der Literatur beschrieben wurden, und liegen im Bereich regulärer CI-Nutzer.



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Article published online:
19 April 2024

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