Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S61-S62
DOI: 10.1055/s-0044-1784141
Abstracts │ DGHNOKHC
Experimentelle Onkologie

Analyse der lokalen Mikrobiota und des assoziierten immunologischen Tumormikromilieus bei Patienten mit oralen und oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen

Timon Hussain
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
2   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Francisca Hofmann Vega
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
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Eric Deuß
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
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Stefan Mattheis
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
,
Stephan Lang
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
,
Sven Brandau
1   Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Essen
› Author Affiliations
 

Für Kopf-Hals-Tumoren liegen bislang vorrangig deskriptive Analysen zum lokalen Mikrobiom vor, welche keine Rückschlüsse zum Zusammenhang zwischen Veränderung der Mikrobiota-Komposition und der Karzinogenese zulassen. In dieser Studie wurde die lokale Mikrobiota bei Patienten mit oralen und oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen analysiert, zudem erfolgte eine Untersuchung des assoziierten immunologischen Tumormikromilieus. Bei 72 Patienten mit oralen und oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen wurde mittels 16s rRNA-Sequenzierung die mikrobielle Besiedelung des Tumors und der gesunden Gegenseite analysiert. In assoziierten Tumor-Gewebeproben wurde das immunologische Tumormikromilieu histologisch untersucht. Die mikrobielle Besiedelung des Tumorgewebes unterscheidet sich signifikant von der gesunden Gegenseite. Neben einer Erhöhung der bakteriellen Alpha-Diversität im Tumorgewebe sind auch einzelne Bakteriengattungen signifikant häufiger vertreten, vorrangig Streptokokken, Fusobakterien, Prevotella und Porphyromonas. Für die Besiedelung mit Streptokokken, Fusobakterien und Prophyromonas zeigt sich eine signifikante negative Korrelation mit der Dichte neutrophiler Granulozyten im Tumorgewebe. Orale und oropharyngeale Plattenepithelkarzinome weisen eine mikrobielle Signatur auf, die sich vom gesunden Gewebe unterscheidet und mit immunologischen Veränderungen des immunologischen Mikromilieus assoziiert ist. Aktuell erfolgt eine detaillierte mechanistische ex vivo Analyse der Interaktion überexprimierter Bakteriengattungen mit Tumorzellen und neutrophilen Granulozyten.

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Article published online:
19 April 2024

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