Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S60
DOI: 10.1055/s-0044-1784137
Abstracts │ DGHNOKHC
Experimentelle Onkologie

Interaktion zwischen Neutrophilen Granulozyten und Tumorzellen von Kopf-Hals-Tumoren

Andreas Froschermaier
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Benedikt Schmidl
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Lena Griesbaum
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Ali Bashiri Dezfouli
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Han Mai
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
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Barbara Wollenberg
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
Markus Wirth
1   Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
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Einleitung In der Tumormikroumgebung (TME) sind Neutrophile Granulozyten die am häufigsten vorkommenden Immunzellen. Eine erhöhte Gewebeinfiltration und ein hohes Neutrophilen-zu-Lymphozyten-Verhältnis sind mit einer schlechten Prognose bei Patienten mit HNSCC verbunden. Ziel dieser Studie ist es, die Rolle der neutrophilen Granulozyten im Blut bei der Progression von HNSCC zu untersuchen und Informationen über funktionelle Aspekte der Aktivierung und phänotypische Veränderungen zu gewinnen, die durch Zytokine des Tumors vermittelt werden.

Materialien und Methoden Venöses Blut wurde von insgesamt 5 HNSCC-Patienten und 5 gesunden Probanden gewonnen. Die daraus isolierten Neutrophilen wurden durch Zugabe von TGF-β/CCL20 sowie LPS/IFN-γ in pro-Tumor- und anti-Tumor-Phänotypen polarisiert. Durch Messung der exprimierten Oberflächenproteine der Neutrophilen mittels Durchflusszytometrie erfolgte eine Analyse der Zellaktivität und der Polarisierung.

Ergebnisse Durch Stimulation der Proben mit TGF-β und CCL20 ließ sich keine Veränderung der Aktivität der Neutrophilen feststellen. Neutrophile des Blutstroms zeigten keine Überexpression des Markers CD66b. Die Stimulation mittels LPS und IFN-γ konnte einen signifikanten Shift in der Oberflächenexpression der Proteine CD66b, CCR6 und CD62L bewirken, was auf eine Aktivierung und Degranulation der Zelle sowie eine Polarisierung in einen anti-tumorösen Phänotyp hinweist.

Diskussion Die neutrophilen Granulozyten des peripheren Blutes bei HNSCC lassen sich durch Zytokine in ihrer immunologischen Funktion verändern und unterscheiden sich scheinbar in ihrer Proteinexpression gegenüber gewebsresidenten Neutrophilen bei HNSCC. Eine Untersuchung weiterer Einflussfaktoren scheint vielversprechend.



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Article published online:
19 April 2024

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