Gesundheitswesen 2023; 85(S 04): S242
DOI: 10.1055/s-0043-1773699
Abstracts | ÖGPH

Zum Potenzial von Serious Games zur Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen

Michael Zeiler
1   Medizinische Universität Wien
,
Karin Waldherr
2   Ferdinand Porsche FernFH
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Hintergrund Es ist unbestritten, dass die Corona-Pandemie die psychische Gesundheitsbelastung von Kindern und Jugendlichen verstärkt hat. Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtiger denn je. Die Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz (Fähigkeit eine gute psychische Gesundheit aufrecht zu erhalten und psychischen Belastungen entgegenzuwirken, Wissen zu psychischen Erkrankungen und deren Behandlung, Reduktion des Stigmas) könnte ein vielversprechender Ansatzpunkt sein. Digitale Interventionen, wie Serious Games, scheinen insbesondere für das Kindes- und Jugendalter attraktiv.

Projektbeschreibung Im April 2023 hat ein neues WWTF-gefördertes Projekt („PSYGESKOM“, Grant ID: 10.47379/LS22030) zur Entwicklung eines Serious Games zur Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz für 10–14-Jährige gestartet. In dieser Smartphone-basierten Intervention sollen die Teilnehmer*innen mit virtuellen Avataren interagieren und diese in Richtung eines gesundheitskompetenten Verhaltens leiten. Die Intervention wird u.a. auf Ansätzen der Kognitiven Verhaltenstherapie, Self-Determinations-Theorie und der Motivierenden Gesprächsführung basieren. Die Spiele-Entwicklung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team und unter intensiver Beteiligung von Jugendlichen selbst („young co-researchers“). Neben der Projektidee und dem Entwicklungsansatz diskutieren wir weitere Serious Games zur Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz aus der internationalen Literatur.

Schlussfolgerungen Serious Games in der Gesundheitsförderung und Prävention könnten den bekannten Nachteilen von digitalen Interventionen (z. B. niedrige Adhärenz, hoher Dropout) entgegenwirken, für Kinder und Jugendliche attraktiv sein und indirektes Lernen ermöglichen. Die Einbeziehung vielfältiger Perspektiven und Expertisen bei der Entwicklung solcher Interventionsansätze ist unerlässlich.



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Article published online:
09 October 2023

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