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DOI: 10.1055/s-0043-1770474
Ist Gesundheitskompetenz mit der motivationalen Bereitschaft für körperliche Aktivität assoziiert?
Einleitung Bei einer Steigerung der motivationalen Bereitschaft, die eigene körperlichen Aktivität zu erhöhen, werden nach dem Transtheoretischen Modell die Stadien der Absichtslosigkeit (AL), Absichtsbildung (AB), Vorbereitung (V), Handlung (H) und Aufrechterhaltung (AE) durchlaufen. Die dabei ablaufenden Prozesse (Bewusstseins-, Entscheidungsbildung) könnten als aktiver Umgang mit Informationen beschrieben werden, was dem Konzept der Gesundheitskompetenz (GK) entspricht. Die Studie untersuchte, ob GK mit den Stadien der motivationalen Bereitschaft für körperliche Aktivität assoziiert ist.
Methoden Datenbasis war die Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (n=21.895). GK wurde mit dem European Health Literacy Survey Questionnaire erfasst. Die Assoziation zwischen motivationaler Bereitschaft und GK wurde mittels multinomialer Analyse geprüft, die Stadien dazu in drei Phasen zusammengefasst: Fehlende Intention (AL), Planung (AB, V), Aktivität (H, AE). Kovariate waren Geschlecht, Alter, Bildung, Gesundheitsbewusstsein, Selbstwirksamkeit und Gesundheitszustand.
Ergebnisse Hohe verglichen mit niedriger GK ging mit einer 1,65-fach höheren Wahrscheinlichkeit (95%-KI+=+1,39–1,96) für Aktivität als für Planung einher. Hohe GK war mit einem geringeren Risiko für fehlende Intention assoziiert (RRR+=+0,84, 95% CI+=+0,75–0,95).
Schlussfolgerung Personen unterscheiden sich in ihrer motivationalen Bereitschaft für körperliche Aktivität, je nach dem Ausmaß ihrer GK. GK sollte daher in der Entwicklung von Maßnahmen der Bewegungsförderung berücksichtigt und gestärkt werden.
Publication History
Article published online:
22 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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