Nuklearmedizin 2023; 62(02): 161
DOI: 10.1055/s-0043-1766374
Abstracts | NuklearMedizin 2023
WIS-Poster
PET Onkologie II

Einfluss des Plasma-Folsäurespiegels auf die Prostataspezifische Membranantigen (PSMA)-PET/CT-Bildgebung bei Patienten mit Prostatakarzinomen

M. Jüptner
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Nuklearmedizin, molekulare Bilddiagnostik und Therapie, Kiel
,
R. Markewitz
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für klinische Chemie, Lübeck
,
M. Zuhayra
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Nuklearmedizin, molekulare Bilddiagnostik und Therapie, Kiel
,
U. Lützen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Nuklearmedizin, molekulare Bilddiagnostik und Therapie, Kiel
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss des Folsäurespiegels im Rahmen der PSMA-PET/CT-Bildgebung bei Patienten mit Prostatakarzinomen zu untersuchen. Da die physiologische enzymatische Aktivität des PSMA in vitro durch die Zugabe von Folsäure gehemmt werden kann und die zur Bildgebung verwendeten PSMA-Liganden ebenfalls an das aktive Zentrum dieses Enzyms binden, könnte sich infolge einer kompetitiven Hemmung eine Konsequenz für die PSMA-PET/CT-Bildgebung ergeben.

Methodik/Methods 75 Patienten, die zur Primär- und Rezidivdiagnostik oder zur PRLT-Evaluation eine Ga-68-PSMA-11-PET/CT erhielten, wurden eingeschlossen. Zeitgleich erfolgte die Bestimmung der Folsäure- und PSA-Werte im Plasma. Die Patienten wurden basierend auf der PET/CT-Auswertung in zwei Gruppen, 1. „keine PSMA-positive Herdsetzung“ (n=11) und 2. „≥1 PSMA-positive Herdsetzung“ (n=64), unterteilt und die jeweils gemittelten Folsäurewerte miteinander verglichen. Bei den Patienten der 2. Gruppe wurde eine Korrelationsanalyse zwischen den Folsäure- und den SUVmax-Werten der Läsionen durchgeführt. Zudem wurden die SUVmax-Mittelwerte zwischen Patienten mit und ohne Folsäuremangel (<3,9 µg/l) verglichen.

Ergebnisse/Results Die mittleren Folsäurewerte zwischen Patienten mit (8,09±4,42 µg/l) und ohne PSMA-positiven Herdnachweis (7,96±4,55 µg/l) zeigten keinen signifikanten Unterschied (p=0,776). Es bestand keine Korrelation zwischen Folsäure- und SUVmax-Werten der Läsionen (Spearman’s ρ=0,08; p=0,51). Es fand sich lediglich eine moderate Korrelation zwischen SUVmax- und PSA-Werten (ρ=0,44; p=2,45*10-4). Die SUVmax-Mittelwerte zwischen Patienten mit und ohne Folsäuremangel unterschieden sich nicht signifikant (30,74±10,95 vs. 34,23±53,81; p=0,126).

Schlussfolgerungen/Conclusions Der Plasma-Folsäurespiegel beeinflusst die Bildgebung mittels Ga-68-PSMA-11-PET/CT nicht. Patienten und Zuweiser müssen zur Vorbereitung auf derartige Untersuchungen hinsichtlich folsäurehaltiger Präparate keine besonderen Vorbereitungen treffen.



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Article published online:
30 March 2023

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