Pneumologie 2023; 77(S 01): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0043-1760881
Abstracts

Einfluss des Ansprechens einer Antikörpertherapie auf Depressionen und Angstzustände bei Patienten mit schwerem Asthma

C Hinze
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
P Plank
2   Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
V Campell
3   Klinik für Pädiatrische Pneumolgie, Allergologie und Neonatologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
S Konwert
4   Biomedical Research in Endstage and Obstructive Lung Disease Hannover (Breath), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Hannover, Deutschland
,
T Welte
5   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover; Biomedical Research in Endstage and Obstructive Lung Disease Hannover (Breath), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Hannover, Deutschland
,
N Drick
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
M Kayser
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
H Suhling
5   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover; Biomedical Research in Endstage and Obstructive Lung Disease Hannover (Breath), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Hannover, Deutschland
,
F Jan
5   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover; Biomedical Research in Endstage and Obstructive Lung Disease Hannover (Breath), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 

Patienten mit Asthma weisen eine hohe Prävalenz von psychischen Begleit- und Folgeproblemen, insbesondere Depression (MDD) und Angststörung (GAD) auf. Durch die Therapie mit monoklonalen Antikörpern (mAb), die sehr gute Erfolge bei der Behandlung bestimmter Patienten mit schwerem Asthma zeigen, werden Angstzustände oder Depressionen verbessert. In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie werden Patienten unter Berücksichtigung des Responder-Status nach Therapie in Hinsicht auf die Veränderungen der psychischen Probleme ausgewertet. Der Hospital Anxiety Depression Scale (HADS) wurde vor Beginn mit der Antikörpertherapie (Omalizumab, Dupilumab, Benralizumab oder Mepolizumab) erhoben und nach sechs Monaten (±3 Monate) erfolgte eine Verlaufskontrolle mittels PHQ2-(Depression) und GAD2-Fragebögen (Angststörung).

Es zeigte sich, dass im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung Patienten mit schwerem Asthma um ein Vielfaches häufiger an Depression und Angststörung (MDD/GAD) litten und die Häufigkeit der untersuchten psychopathologischen Störungen in der Gruppe der Non-Responder höher war (37% vs. 63%, p-Wert=0,030). Während des Beobachtungszeitraums zeigten Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, eine abnehmende Belastung durch eine MDD, eine bessere Lebensqualität, weniger Exazerbationen, eine bessere Lungenfunktion und eine bessere Krankheitskontrolle als Patienten, die nicht darauf ansprachen. Mit Hilfe einer linearen Regressions-Analyse konnte eine vorbestehende Depression als negativer Prädiktor für ein Nicht-Ansprechen auf eine mAb-Therapie identifiziert werden.

Erstmals konnte mit der Studie der Unterschied von psychischen Problemen in Abhängigkeit der Ansprache auf die mAb-Therapie gezeigt werden. Vor allem bei Patienten, die trotz Ansprache weiterhin Depressionen oder Angststörungen zeigen, sollte eine psychologische Mitbetreuung angestrebt werden.



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Article published online:
09 March 2023

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