Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2022; 16(03): 174-175
DOI: 10.1055/s-0042-1755687
Abstracts
Poster
A-04. Psychologische Aspekte der Adipositas

Verhaltens- und ernährungsmedizinische Intervention zur Gewichtsreduktion bei erwachsenen Patient:innen nach Nierentransplantation mit Übergewicht oder Adipositas – Ergebnisse einer Pilotstudie (#72)

Mariel Nöhre
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
Dana Barchfeld
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
Ricarda Vagi
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
Faikah Güler
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Hannover, Deutschland
,
Elisabeth Schieffer
3   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Sportmedizin, Hannover, Deutschland
,
Martina de Zwaan
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Häufig führen weniger strikte Ernährungsempfehlungen sowie ein wiedervorhandener Appetit bei verbessertem körperlichen Wohlbefinden nach Nierentransplantation (NTx) bei den Betroffenen zu einer Gewichtszunahme, die sich an einer steigenden Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in dieser Patientengruppe zeigt. Adipositas nach NTx ist mit einer erhöhten Mortalität, einem erhöhten Risiko für Transplantatverlust, und weiteren Komplikationen assoziiert.

Methoden In einer randomisierten-kontrollierten Studie (RCT) (28 Pat. vs. 28 Pat.) erfolgte eine sechsmonatige verhaltens- und ernährungsmedizinische Intervention (12 Sitzungen, telemedizinisch oder face-to-face) mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion bei Patient:innen nach NTx mit einem BMI≥27 kg/m2. Das Hauptoutcome war ein Gewichtsverlust von≥5%. Angenommen wurde eine Differenz zwischen den Behandlungsarmen von 40% (15% versus 55%). Verschiedene sekundäre Outcomes wurden untersucht.

Ergebnisse Der mittlere BMI der 56 Patient:innen betrug 32,0 kg/m2. In der Interventionsgruppe erreichten 29,6% (n=8) und in der Kontrollgruppe 16,7% (n=4) eine Gewichtsreduktion von≥5%. In der Interventionsgruppe zeigte sich ein statistisch signifikanter Gewichtsverlust. Hinsichtlich Taillenumfang, Nierenfunktion und BMI zeigten sich nach der Intervention keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerung Trotz einer hohen Adhärenz zur Studienteilnahme und erster positiver Tendenzen konnte das Studienziel nicht erreicht werden. Unter Berücksichtigung der im Rahmen dieser Studien erhobenen qualitativen Rückmeldungen scheinen zukünftig intensivere, längerfristige Interventionen erforderlich.



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Article published online:
11 October 2022

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