Die Lungenvolumenreduktion (LVR) mit endobronchialen Ventilen (EBV) verbessert bei schwerem Lungenemphysem die Lungenfunktion, körperliche Belastbarkeit und Lebensqualität. Allerdings werden Patient*innen mit sehr niedriger Einsekundenkapazität (FEV1≤20%) häufig von der Behandlung ausgeschlossen. Ziel dieser Studie ist der Vergleich von klinischen Ergebnissen nach EBV-Therapie in Bezug auf die Baseline-FEV1.
Alle Daten stammen aus dem Lungenemphysemregister e.V., einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie nach LVR. Es wurden abhängig von der Baseline FEV1 zwei Gruppen gebildet: FEV1≤20% und FEV1>20%. Prätherapeutisch und nach 3 Monaten wurden die Lungenfunktion, 6 Minuten Gehtest (6MGT), Lebensqualität (SGRQ) und Komplikationen erfasst ([Tabelle 1]).
Es wurden 21 Patient*innen mit einer FEV1≤20% und 186 mit einer FEV1>20% eingeschlossen. Das mittlere Alter für beide Gruppen war 60.1±3.2 Jahre. Beide Gruppen zeigten eine signifikante Verbesserung der FEV1. In der FEV1≤20% Gruppe fiel eine signifikante Zunahme der DLCO nach 3 Monaten auf. Es verbesserten sich nur in der FEV1>20% Gruppe das Residualvolumen (RV), pCO2 und SGRQ. Zu den häufigsten Komplikationen zählt in beiden Gruppen die akute COPD Exazerbation (FEV1≤20%: 9.5% vs. FEV1>20%: 24.1%; p=0.336). In der FEV1>20% Gruppe gab es einen Todesfall im Beobachtungszeitraum.
Tab. 1 Vergleich von Prätherapeutisch zur 3 Monats-Nachuntersuchung Daten als MW (SD). p < 0.05: signifikantUnsere Studie zeigt, dass auch bei sehr niedriger FEV1 in der Baseline Messung, die Behandlung mit EBV ein vielversprechendes Verfahren mit gutem Sicherheitsprofil ist.