CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S20
DOI: 10.1055/s-0042-1747134
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren / Ultraschall: Speicheldrüsen / Fazialis

Beurteilung der Gewebeveränderung der Speicheldrüsen im Rahmen des Sjögren-Syndroms mittels multispektraler optoakustischer Tomographie

Benedikt Hofauer
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
,
Felix Johnson
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
,
Zhaojun Zhu
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde München
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Einleitung Bei mehr als der Hälfte aller Patienten mit einem Sjögren-Syndrom zeigen sich charakteristische sonomorphologische Veränderungen der Speicheldrüsen, deren Stellenwert in der Diagnostik schon lange untersucht wird. Mit Hilfe der multispektralen optoakustischen Tomographie (MSOT) sollen erstmals Erkenntnisse zu den bisher unklaren hierfür verantwortlichen Gewebeveränderungen gewonnen werden.

Material und Methoden Bei Patient*innen mit einem Sjögren-Syndrom wurde der EULAR Sjögren´s Syndrome Patient Reported Index (ESSPRI) und Disease Activity Index (ESSDAI) erhoben und der Tränenfluss und unstimulierte Speichelfluss ermittelt. Die sonomorphologischen Veränderungen der Speicheldrüsen wurden anhand des OMERACT Scoring Systems bewertet. Mittels MSOT erfolgte die Darstellung von Kollagen, Lipiden und (des-)oxygeniertem Hämoglobin über die Anregung mittels Laser unterschiedlicher Wellenlänge.

Ergebnisse Es wurden 20 Patient*innen in die Untersuchung eingeschlossen (18 Frauen, Alter: 56 Jahre (SD=16). Der ESSPRI betrug zum Untersuchungszeitpunkt im Durchschnitt 8,3 (SD=4,6) und der ESSDAI 5,6 (SD=7,5). Es ergaben sich pathologische Werte sowohl im Schirmer-Test als auch in der Messung des unstimulierten Speichelflusses. In der Auswertung der B-Mode-Sonographie ergaben sich überwiegend Veränderungen im Sinne von hypoechogenen Läsionen und weniger hyperechogener Banden. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen sonomorphologischen Auffälligkeiten und dem Kollagenanteil in der MSOT.

Schlussfolgerung Mithilfe der multispektralen optoakustischen Tomographie lassen sich erstmals Aussagen zu den tatsächlichen Gewebeveränderungen innerhalb der Speicheldrüsen im Rahmen des Sjögren-Syndroms treffen.



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Article published online:
24 May 2022

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