Z Gastroenterol 2019; 57(09): e361-e362
DOI: 10.1055/s-0039-1695573
Endoskopie
Was gibt es Neues: ESD-Devices und LAMS: Freitag, 04. Oktober 2019, 12:55 – 14:23, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Deutsches ESD-Register – aktueller Stand

C Fleischmann
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
A Probst
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
A Ebigbo
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
,
S Faiss
2   Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, Deutschland
,
C Rust
3   Krankenhaus Barmherzige Brüder München, München, Deutschland
,
B Schumacher
4   Elisabethkrankenhaus Essen, Essen, Deutschland
,
D Hartmann
5   Sana Klinikum Berlin Lichtenberg, Berlin, Deutschland
,
HP Allgaier
6   Evangelisches Diakoniekrankenhaus Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
FL Dumoulin
7   Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, Bonn, Deutschland
,
J Albert
8   Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland
,
J Schirra
9   Ludwig Maximilans Universität München, München, Deutschland
,
K Caca
10   Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
,
F Kolligs
11   HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin, Deutschland
,
J Pohl
12   Asklepios Klinik Altona, Hamburg, Deutschland
,
H Mörk
13   Kreisklinikum Calw-Nagold, Nagold, Deutschland
,
V Rempel
14   St. Anna Hospital, Herne, Deutschland
,
R Reinehr
15   Elbe-Elster Klinikum, Herzberg, Deutschland
,
U Denzer
16   Universitätsklinikum Gießen/Marburg, Gießen/Marburg, Deutschland
,
C Werner
17   Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
I Schiefke
18   Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
,
J Hampe
19   Universitätsklinikum Dresden, Dresden, Deutschland
,
B Siegmund
20   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
A Hoffmeister
21   Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
H Messmann
1   Universitätsklinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Aktuell stellt die endoskopische Submukosadissketion (ESD) noch kein Standardverfahren zur endoskopischen Therapie von prämalignen und frühmaligen Läsionen im Gastrointestinaltrakt dar. Ziel der ESD ist es, Läsionen en-bloc zu resezieren um eine histopathologisch klare Aussage hinsichtlich einer R0-Resektion sowie der Tiefeninfiltration treffen zu können. Aus Europa, Amerika oder Australien wurden bislang wenige Daten publiziert. Diese wurden zudem ausschließlich in single center Studien erhoben.

Daten aus Deutschland zeigen, dass nach einer gewissen Lernkurve ausgezeichnete en-bloc-Resektionsraten sowie niedrige Komplikationsraten erreicht werden. Es fehlte jedoch bislang eine systematische, deutschlandweite Datenerfassung.

Methodik:

Im deutschlandweiten ESD-Register sollen alle Patienten, welche ab dem 01.01.2017 mittels ESD behandelt werden und wurden, erfasst werden. Für jeden eingeschlossenen Patienten soll nach 3 sowie nach 12 Monaten eine Follow-up Untersuchung stattfinden. Es werden en-bloc-, R0-Resektionsraten sowie Komplikationen und Rezidive erfasst.

Ergebnisse:

In den Jahren 2017 – 2018 wurden insgesamt 798 Patienten von 21 Zentren in das ESD-Register eingeschlossen. Davon befanden sich 288 Läsionen im Rektum, 235 im Ösophagus, 209 im Magen, 54 im Kolon und 12 im Duodenum.

Die über alle Läsionen verteilte en-bloc Resektionsrate betrug 91,4%, die R0-Resektionsrate lag bei 80,7%.

Insgesamt wurden 88,4% der ESDs als klassische ESD vollendet. Die Komplikationsrate lag bei 6,7%, besonders hoch war hierbei die Komplikationsrate im Kolon mit 12 Fällen (22%), davon alles Perforationen, die jedoch alle endoskopisch versorgt wurden.

Die Auswertungen des 3-Monats Follow-Up zeigen eine niedrige Rezidivrate mit 9/428 Fällen (2%), im 1-Jahres Follow-up liegt die Rezidiv-Rate aktuell bei 2,8%(n = 4/141).

Schlussfolgerung:

Die ESD ist auch an deutschen Zentren mit hohen en-bloc und R0-Resektionsraten durchführbar. Die Rezidivrate nach 3 und 12 Monaten ist mit 2% bzw. 2,8% extrem niedrig. Im Kolon ist die ESD am anspruchvollsten, was sich auch in der hohen Perforationsrate widerspiegelt.