Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0038-1641924
Poster
Typ-2-Diabetes – Therapie III – Gestationsdiabetes
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Paternale Einflussfaktoren auf das Diabetes-Risiko der Nachkommen

R Herden
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fulda, Germany
,
C Eberle
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fulda, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 

Fragestellung:

Die Prävalenz des Diabetes steigt – weltweit. Vor dem Hintergrund der „trans-generationellen Programmierung“ des Diabetes besteht ausreichend Evidenz, dass paternale Risikofaktoren einen signifikanten Einfluss auf das Diabetesrisiko der Nachkommen nehmen. Der präkonzeptionelle paternale Body Mass Index (BMI) stellt hierbei einen wesentlichen Risikofaktor in Bezug auf das Diabetes-Risiko der Nachkommen dar.

Methodik:

Empirische Analysen: Insgesamt wurde bei n = 50 in vivo und epidemiologischen Studien („paternal“, „programming“, „diabetes“, Datenbanken: Pubmed (P) und Embase (E)) eine systematische und quantitative Inhalts- und Frequenzanalyse durchgeführt und anschließend unter qualitativen Aspekten analysiert (Stand 2018).

Ergebnisse:

Bei n= 11 Studien ((P): 9, (E): 2); 22%) wurde der paternale präkonzeptionelle BMI als primärer und eng korrelierender Risikofaktor in Bezug auf das Diabetesrisiko der Nachkommen analysiert. Weitere Endpunkte („väterliches Alter“, „rauchen“, etc.) erreichten keine signifikanten quantitativen Ergebnisse.

Unter qualitativen Aspekten korreliert der paternale präkonzeptionelle BMI signifikant mit einem erhöhten Geburtsgewicht sowie Kopf- und Abdominalumfang der männlichen (nicht dagegen der weiblichen) Nachkommen. Auch erhöhte Kortisolkonzentrationen im Nabelschnurblut wurden bei den männlichen Nachkommen mit diesem Risikofaktor assoziiert.

Bereits ab einem präkonzeptionellen BMI > 25 kg/m2 werden zunehmend Mechanismen des oxidativen Stresses, reduzierter Spermienanzahl, niedriger Serumtestosteron- und erhöhter Östrogenkonzentrationen mit diesem Parameter korreliert.

Schlussfolgerung:

Der paternale präkonzeptionelle BMI stellt einen wesentlichen Risikofaktor in Bezug auf das Diabetesrisiko der Nachkommen dar. Weiterführende Untersuchungen sind dringend angezeigt, um weitere (spezifische) paternale Einflussfaktoren (präkonzeptionelle paternale Insulinresistenz, Alter, etc.) in Bezug auf das Diabetesrisiko der nachfolgenden Generationen zu analysieren.