Ultraschall Med 2017; 38(S 01): S1-S65
DOI: 10.1055/s-0037-1606874
V 7: Abdomen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Alveoläre Echinokokkose der Leber: Die Echinococcus multilocularis Ulm Klassifikation – Ultraschall (EMUC-US)

W Kratzer
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE
,
J Schmidberger
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE
,
M Hänle
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE
,
T Gräter
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE
,
B Grüner
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm/DE
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
14 September 2017 (online)

 

Problemstellung:

Die Sonografie des Abdomens stellt bei Menschen mit Verdacht auf eine alveoläre Echinokkokkose (AE) eines der wichtigsten diagnostischen Instrumente dar. Ziel der Arbeit war es, eine sonografische Klassifikation für die hepatische alveoläre Echinokokkose zu entwickeln und zu etablieren.

Patienten und Methode:

Im Rahmen der Studie wurden retrospektiv 225 Patienten mit Leberläsionen bei alveolärer Echinokokkose beurteilt. Die sonomorphologischen Befunde wurden in ein neues Klassifikationsschema eingruppiert.

Ergebnis:

Die Auswertung der Ultraschallbefunde ergab, dass sich die Raumforderungen der Leber überwiegend in fünf morphologischen Ausprägungen präsentieren. Entsprechend den sonomorphologischen Strukturen wurden folgende Begrifflichkeiten etabliert: Sturm- und Hagelmuster, pseudozystisches Muster, pseudohämangiomartiges Muster, Verknöcherungsmuster und metastasenartiges Muster. Die Studie zeigt, dass das Sturm- und Hagelmuster sowie das pseudozystische Muster die am häufigsten vorkommenden Muster darstellen.

Schlussfolgerung:

Die Echinococcus multilocularis Ulm Klassifikation – Ultraschall (EMUC-US) ermöglicht eine Verbesserung der Diagnostik der hepatischen alveolären Echinokokkose. Die EMUC-US Klassifikation kann helfen, die unterschiedlichen klinischen Verläufe besser zu interpretieren und ermöglicht damit eine standardisierte Vergleichbarkeit von Ultraschallbefunden.