Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600183
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen mit einer digitalen Patientenaufklärung im klinischen Alltag

H Raatschen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Alikhani
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
A Grosser
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
B Hensen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
M Cartes
2   Medizinische Hochschule Hannover, Stabstelle Strategisches Risikomanagement und Patientensicherheit, Hannover
,
M von Bestenbostel
2   Medizinische Hochschule Hannover, Stabstelle Strategisches Risikomanagement und Patientensicherheit, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation des zeitlichen Aufwands einer Tablet-basierten digitalen Patientenaufklärung in der Computertomografie unter Berücksichtigung des Patientenalters.

Material und Methodik:

Wir berichten über die ersten 301 Aufklärungsgespräche, die in unserem Institut vor diagnostischen CT-Untersuchungen digital mit Unterstützung einer Tablet-basierten Software durchgeführt wurden. Diese Software enthält einen erläuternden Teil, der über die Untersuchung und die damit verbundenen Risiken informiert, und einen Anamnesebogen. Es erfolgte die Einteilung in zwei Altersgrupen: < 60 Jahre (n = 145) und > 60 Jahre (n = 156). Erfasst wurden die Gesamtzeit des Aufklärungsprozesses von der Zuweisung des Formulars bis zur digitalen Unterschrift (Gesamtzeit), der zeitliche Aufwand des aufklärenden Arztes (Arztzeit) sowie die Anzahl der offenen Fragen vor dem Gespräch mit dem Radiologen.

Ergebnisse:

Das mittlere Alter der Patienten betrug 58,8 ± 16,6 Jahre. Die Gesamtzeit betrug 18,0 ± 12,5 min pro Patient, die Arztzeit 1,5 ± 1,9 min. Beim Vergleich der beiden Patientengruppen ergaben sich weder für die Gesamtzeit (19,0 ± 13,6 vs. 17,2 ± 11,3 min) noch die Arztzeit (2,1 ± 1,9 vs. 2,1 ± 2,0 min) signifikante Unterschiede (p = 0,22 und 0,99). 133/301 (44,2%) der Patienten benötigten Hilfe beim Ausfüllen des Fragebogens. Diese 133 Patienten hatten insgesamt 241 Fragen, wobei besonders die Fragen zu vorherigen CT-Untersuchungen (24,9%), Medikamenten (15,4%) und bekannten gutartigen oder bösartigen Erkrankungen (8,7%) Schwierigkeiten bereiteten. Die Anzahl der offenen Fragen war in beiden Gruppen ähnlich (1,4 ± 1,8 gegenüber 1,5 ± 2,0).

Schlussfolgerungen:

Die eingesetzte Software erlaubt eine zeiteffiziente Aufklärung von Patienten vor diagnostischen CT-Untersuchungen und kann in allen Altersgruppen verwendet werden.