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DOI: 10.1055/s-0035-1555567
Therapie von Anastomoseninsuffizienzen und Perforationen des Ösophagus mit dem selbstexpandierenden Polyflex-Plastikstent
Hintergrund/Einleitung: Ausgedehnte Anastomoseninsuffizienzen nach Ösophagusresektion und Perforationen des Ösophahus stellen ein großes therapeutisches Problem dar.
Zielsetzung: Ziel der Studie war die Evaluation des neuen selbstexpandierenden Polyflex-Plastikstents in der Therapie von Perforationen und postoperativen Anastomoseninsuffizienzen des Ösophagus.
Material und Methoden: Insgesamt erhielten 11 Patienten zur Überbrückung von transmuralen Defekten des Ösophagus einen selbstexpandierenden Polyflex-Plastikstent. Darunter waren 6 Pat. mit Perforationen des Ösophagus und 5 Pat. mit. teils ausgedehnten ösophagogastralen oder ösophagojejunalen Anastomoseninsuffizienzen bei Z.n. Ösophagektomie bzw. limitierter Ösophagektomie nach Merendino oder Gastrektomie.
Ergebnisse: Die Stentanlage war in allen Fällen technisch problemlos möglich. Auch war in 8/11 Fällen eine komplette Abdichtung und bei 3 Patienten mit einer ausgedehnten semizirkulären Insuffizienz der gastroösophagealen bzw. gastrojejunalen Anastomose eine suffiziente Reduktion der Leckage möglich. Mittlerweile konnte bei 3 Patienten mit postoperativer Anastomoseninsuffizienz und einer Patientin mit benigner Ösophagusperforation der Plastikstent wieder entfernt werden. In allen 4 Fällen war im Gastrografinschluck keine Insuffizienz mehr nachweisbar. Bei 2 Patienten trat eine Stentdislokation auf, eine Replatzierung des Stents war in beiden Fällen möglich. Bei 3 Patienten ist der Stent derzeit noch in situ. 2 Patienten verstarben im weiteren Verlauf an der malignen Grunderkrankung, weitere 2 Patienten mit ausgedehnten Anastomoseninsuffizienzen verstarben trotz Stentanlage an einer Sepsis.
Schlussfolgerung: Der selbstexpandierende Polyflex-Plastikstent ist eine denkbare Therapiemöglichkeit bei Perforationen und postoperativen Insuffizienzen des Ösophagus. Insbesondere ist er durch seine relativ einfache Wiederentfernbarkeit bei benignen Läsionen dem Metallstent eindeutig überlegen.