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DOI: 10.1055/s-0035-1555420
Die Schwere der Grunderkrankung gemessen am MELD Score, nicht das Ausmaß der akuten Erkrankung gemessen am Acute physiology score bestimmen bei invasiv beatmeten Patienten mit Zirrhose das Überleben
Hintergrund: Eine invasive Beatmungstherapie bei Patienten mit Leberzirrhose geht mit einem eingeschränkten Überleben einher. Bislang ist nicht bekannt, ob die Schwere der zugrundeliegenden Lebererkrankung oder aber die Schwere der zur Aufnahme auf Intensivstation führenden Akuterkrankung das Überleben beatmeter Zirrhotiker bestimmen.
Methodik: Retrospektiv wurden 42 Zirrhotiker identifiziert, die auf unserer internistischen Intensivstation invasiv beatmet wurden. Klinische Scores (MELD, Child-Pugh, Acute physiology score(APS)) wurden zwischen den die Intensivbehandlung überlebenden und den verstorbenen Patienten verglichen.
Ergebnisse: 24 von 42 (57%) Patienten verstarben während ihres Intensivaufenthaltes. Signifikante Unterschiede bestanden zwischen den überlebenden und verstorbenen Patienten für den Child-Pugh-Score und den MELD-Score. Der APS Wert als Marker der Schwere der Akutkrankheit zeigte keine Unterschiede zwischen Überlebenden und Verstorbenen. Bei Analyse der receiver operating characteristics waren der Child-Pugh Score (AUC 0.87)und MELD Score (AUC 0.85) dem APS Wert (AUC 0.66) signifikant (p<0.05) überlegen. Der Child Pugh Score und der MELD Score zeigten keine Unterschiede hinsichtlich ihres prädiktiven Wertes.
Schlussfolgerungen: Die Schwere der chronischen Lebererkrankung, nicht jedoch die Schwere der Akuterkrankung bestimmt die Prognose beatmeter Zirrhotiker. Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose ist eingeschränkt.