Rofo 2015; 187 - WISS402_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551149

Anwendung und Modifikation einer automatisierten Wirbelkörperanalyse für die Ermittlung des „Cologne-Osteogenesis-imperfecta-Numeric-(COIN)-Scores“ – Erste Ergebnisse

N Kottoor 1, M Eydam 2, E Schönau 3, O Semler 3, H Hoyer-Kuhn 4, S Körber 2, D Maintz 5, F Körber 2
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie – Kinderradiologie, Köln
  • 2Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Köln
  • 3Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Osteologie, Köln
  • 4Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Köln
  • 5Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln

Zielsetzung:

Bei der Osteogenesis imperfecta ist die projektionsradiografische Aufnahme im seitlichen Strahlengang der Brust- und Lendenwirbelsäule unter Verwendung des „Cologne-Osteogenesis-imperfecta-Numeric-(COIN)–Scores“ gut geeignet zur primären Beurteilung des Schweregrades der Erkrankung und zur Verlaufsbeurteilung unter Therapie. In dieser Studie wurde die Validität und praktische Anwendbarkeit eines modifizierten, semiautomatisierten Auswertungssystem in Relation zur visuellen Quantifizierung des COIN-Scores ermittelt.

Material und Methodik:

Es wurden 44 Röntgenuntersuchungen im seitlichen Strahlengang von insgesamt 27 Osteogenesis-imperfecta Patienten (davon 9 weiblich und 18 männlich), über einen Zeitraum von 3,5 Jahren sowohl mit dem visuellen Score als auch dem semiquantitativen Auswertungssystem analysiert.

Ergebnisse:

Der Mittelwert der vergebenen Scorepunkte bei der visuellen Auswertung lag bei 41,2 von möglichen 138 Punkten, maximal 113, minimal 1. Bei der semiautomatisierten Auswertung lag der Mittelwert bei 47,5, das Maximum bei 123 Scorepunkten und das Minimum bei 8. Bei etwa 7,9% der Patienten des vorgestellten Kollektivs konnte keine semiautomatisierte Auswertung durchgeführt werden. Die Ergebnisse mit dem semiautomatisierten System zeigte im Vergleich zur visuellen Score-Ermittlung im Mittel einen Unterschied von 8,5 Scorepunkten, im Maximum 28, im Minimum 1 Scorepunkten.

Schlussfolgerungen:

Der durch die semiautomatisierte Auswertung der seitlichen Wirbelsäulen ermittelte COIN-Score weist eine gute Übereinstimmmung mit der visuellen Score-Bestimmung auf und ist somit eine praktikables Tool, welches mit geringem Zeitaufwand die Möglichkeit bietet, insbesondere bei schwieriger visueller Bewertung eine objektivierte Scorebestimmung zur Erstanalyse und zur Verlaufsbeurteilung unter Therapie bei Osteogenesis imperfecta Patienten durchzuführen.