Rofo 2010; 182 - VO207_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252573

Vergleich der Abbildungsqualität verschiedener retrospektiver und prospektiver CT-Koronarangiographie-Protokolle beim Brilliance iCT

W Hosch 1, T Heye 1, A Jöres 1, S Siebert 1, H Steen 2, S Lehrke 2, H Katus 2, HU Kauczor 1, G Korosoglou 2
  • 1Uniklinik Heidelberg, Abt. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Uniklinik Heidelberg, Abt. Kardiologie, Heidelberg

Ziele: Vergleich verschiedener retrospektiver und prospektiver Untersuchungsprotokolle bei der CT-Koronarangiographie (CTA) mittels 256-Zeilen Brilliance iCT hinsichtlich der Abbildungsqualität und Beurteilbarkeit einzelner Koronarsegmente. Methode: Durchführung einer CT-Koronarangiographie bei 120 konsekutiven Patienten (72m, 48 w, Ø65 Jahre) mittels eines Brilliance iCT (Philips Medical Systems).

Jeweils 30 Patienten wurden mit einem der 4 CT-Protokolle untersucht: CTA mit retrospektivem Gating (ohne (1) und mit (2) Dosismodulation), CTA mit prospektivem Gating (ohne (3) und mit (4) 5% Toleranz).

Die Rekonstruktionen bei retrospektivem Gating wurden standardmäßig in der Diastole bei 70, 75 und 80% sowie in der Systole bei 30 und 40% durchgeführt. Bei prospektivem Gating erfolgte die Rekonstruktion bei 75%, bzw. bei 70, 75 und 80%.

Die Abbildungsqualität von insgesamt 1800 Koronarsegmenten wurde gemäß dem 15-Segment-Modell der AHA im Konsensusverfahren anhand einer 5 Stufen-Skala beurteilt (1=exzellent bis 5=nicht beurteilbar). Zusätzlich wurde der Agatston-Score und das Ausmaß der Koronarstenosen erfasst. Die Ergebnisse wurden mit dem BMI und der Herzfrequenz korreliert. Ergebnis: Bei einer mittleren Herzfrequenz von 63 lag die Abbildungsqualität der einzelnen Koronarsegmente bei der CTA mit retrospektivem Gating ohne und mit Dosismodulation sowie bei der CTA mit prospektivem Gating ohne und mit 5% Toleranz bei: 1,8; 1,7; 1,8 bzw. 1,7 (n.s.). Das mittlere DLP der einzelnen Protokolle betrug 960, 664, 221 und 227 mGy*cm. Die Abbildungsqualität korrelierte negativ mit der Herzfrequenz und dem BMI. Schlussfolgerung: Bei niedriger Herzfrequenz führt die CTA mit prospektivem Gating im Vergleich zum retrospektiven Gating zu keinerlei Einbußen hinsichtlich der Abbildungsqualität. Gleichzeitig ermöglicht das prospektive Gating eine Reduktion der Strahlendosis um bis zu 75%.

Korrespondierender Autor: Hosch W

Uniklinik Heidelberg, Abt. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, INF 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: waldemar.hosch@urz.uni-heidelberg.de