Rofo 2010; 182 - VO206_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252568

Diagnostische Kennzahlen der multi-modalen Früherkennung des Mammakarzinoms im Multicenter-Setting: Vergleich der Ergebnisse in drei verschiedenen Standorten

C Kuhl 1, S Weigel 2, S Schrading 1, B Arand 3, B Tombach 4, C Leutner 1, W Heindel 5, A Rieber-Brambs 6, M Reiser 7, H Schild 1
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Radiologie, Bonn
  • 2Institut für Klinische Radiologie, Universität Münster, Münster
  • 3Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
  • 4Klinikum Osnabrück, Radiologie, Osnabrück
  • 5nstitut für Klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 6Klinikum Neuperlach, Radiologie, München
  • 7nstitut für Klinische Radiologie, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Ziele: Vergleich der Ergebnisse von Mammographie (MX), Sonographie (US) und MRT zur Früherkennung von Frauen mit familiär erhöhtem Brustkrebs-Risiko, wie sie im Rahmen einer Multicenter-Studie an drei Standorten in Deutschland ermittelt wurden. Ziel war es zu klären, inwieweit die im Rahmen einer Multicenter-Studie erhobenen diagnostischen Kennzahlen generelle Rückschlüsse erlauben oder ob z.B. aufgrund standort-spezifischer Besonderheiten uneinheitliche Ergebnisse erzielt wurden. Methode: Im Rahmen der EVA-Studie wurden Frauen nach standardisiertem Protokoll untersucht. Die diagnostischen Kennzahlen der verschiedenen Verfahren (Sensitivität, Spezifität und PPV jeweils von MX, US und MRT) wurden für die Studien-Standorte Bonn (BN), Münster (MS) und Ulm (U) separat ermittelt und gegenübergestellt. Dazu standen Daten über 1679 jährliche Screening-Runden (1129 aus BN, 328 aus MS und 222 aus U) zur Verfügung. Ergebnis: Es wurden insgesamt 27 Malignome gefunden zuzüglich 3 LCIS; davon 15/27 in BN, 7/27 in MS und 5/27 in U.

Sensitivität der MX: 40% in BN;. 29% in MS, 25% in U.

Sensitivität des US: 47% in BN; 29% in MS und 25% in U.

Sensitivität der MRT: 89% in BN; 100% in MS; 100% in U.

Spezifität der MX: 99,5% in BN, 98,8% in MS; 98,2 in U.

Spezifität des US: 99,0% in BN; 97,8% in MS; 100% in U.

Spezifität der MRT: 98,6% in BN; 97,5% in MS; 98,6% in U.

PPV der MX: 50% in BN; 33% in MS; 25% in U.

PPV des US: 39% in BN; 22% in MS; 100% in U.

PPV der MRT: 45% in BN; 47% in MS; 63% in U. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse variierten nur geringfügig von Standort zu Standort. Insbesondere war die Relation der Leistungsfähigkeit der verschiedenen bildgebenden Verfahren zueinander (also Sensitivität, Spezifität und PPV von MX vs. US vs. MRT) über alle Standorte hochkonkordant: In allen Standorten wurde mit der MRT nicht nur die (bei weitem) höchste Sensitivität erreicht, sondern auch ein zur Mammographie vergleichbarer oder (deutlich) höherer PPV.

Korrespondierender Autor: Kuhl C

Universitätsklinikum Bonn, Radiologie, Sigmund-Freud-Straße 25, 53101 Bonn

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