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DOI: 10.1055/s-0030-1251375
iLED – ein Leuchtdiodenmikroskop revolutioniert die Tuberkulose Diagnostik in Hochprävalenzländern
Die Tuberkulose-Diagnostik basiert in Hochprävalenzländern größtenteils auf
Mikroskopie. Die meisten Zentren der Welt verwenden dafür die Lichtmikroskopie nach
Ziehl-Neelsen Färbung. Die Nachteile sind die geringe Sensitivität, zu lange
Mikroskopiezeiten und der enormer Aufwand, Personal zu trainieren und zu
überwachen.
Sehr viel moderner ist die Fluoreszenzmikroskopie nach Auramin-Färbung. Die
Sensitivität ist höher, die Mikroskopie-Zeit geringer. Der Nachteil dieses Verfahrens war
bislang aber sein hoher Preis. Die Stative kosteten ein Mehrfaches der Lichtmikroskope
und die benötigte Quecksilberdampflampe etwa einen Dollar pro Stunde, Preise, die sich
kein Hochprävalenzland leisten kann.
Die Firma Zeiss hat nun ein neues Fluoreszenzmikroskop entwickelt, das mit
Leuchtdioden arbeitet. Der Preis liegt dank der Unterstützung der FIND- und Zeiss-
Stiftungen unter dem konventioneller Lichtmikroskope. Die Leuchtmittel reichen 6.000
Stunden und kosten keine 30 Dollar.
Vom ersten Prototyp bis hin zum Endgerät wurde das Modell im IML Gauting getestet. In
einer multizentrischen Studie unter Koordination von FIND, Geneva, erfolgte eine
Evaluation in fünf Referenzzentren der Welt. Sie bestätigte die höhere Sensitivität
gegenüber der Lichtmikroskopie und ergab eine Zeitreduktion um 60%.
Das neue Mikroskop soll in der Präsentation erläutert und seine enorme Bedeutung für
künftige TB-Kontrollprojekte an einigen Beispielen und anhand der Studienergebnisse
erläutert werden.