Pneumologie 2010; 64 - P309
DOI: 10.1055/s-0030-1251375

iLED – ein Leuchtdiodenmikroskop revolutioniert die Tuberkulose Diagnostik in Hochprävalenzländern

H Hoffmann 1, P Nabeta 2, D Ha 3, J Sarojini 4, F Krapp 5, S Rienthong 6, C Paramasivan 7, C Boehme 7
  • 1IML red Gauting c/o Asklepios-Fachkliniken
  • 2Foundation for Innovative New Diagnostics
  • 3Pham Ngoc Thach Hospital of Tuberculosis and Respiratory Diseases Ho Chi Minh City, Vietnam
  • 4Department of Microbiology and Community Medicine, Vellore, India Christian Medical College – Vellore, India
  • 5Instituto de Medicina Tropical Alexander von Humboldt Universidad Peruana Cayetano Heredia Lima, Perú
  • 6Tuberculosis Division, Bangkok, Thailand Bangkok, Thailand
  • 7Foundation for Innovative New Diagnostics; Geneva, Switzerland

Die Tuberkulose-Diagnostik basiert in Hochprävalenzländern größtenteils auf

Mikroskopie. Die meisten Zentren der Welt verwenden dafür die Lichtmikroskopie nach

Ziehl-Neelsen Färbung. Die Nachteile sind die geringe Sensitivität, zu lange

Mikroskopiezeiten und der enormer Aufwand, Personal zu trainieren und zu

überwachen.

Sehr viel moderner ist die Fluoreszenzmikroskopie nach Auramin-Färbung. Die

Sensitivität ist höher, die Mikroskopie-Zeit geringer. Der Nachteil dieses Verfahrens war

bislang aber sein hoher Preis. Die Stative kosteten ein Mehrfaches der Lichtmikroskope

und die benötigte Quecksilberdampflampe etwa einen Dollar pro Stunde, Preise, die sich

kein Hochprävalenzland leisten kann.

Die Firma Zeiss hat nun ein neues Fluoreszenzmikroskop entwickelt, das mit

Leuchtdioden arbeitet. Der Preis liegt dank der Unterstützung der FIND- und Zeiss-

Stiftungen unter dem konventioneller Lichtmikroskope. Die Leuchtmittel reichen 6.000

Stunden und kosten keine 30 Dollar.

Vom ersten Prototyp bis hin zum Endgerät wurde das Modell im IML Gauting getestet. In

einer multizentrischen Studie unter Koordination von FIND, Geneva, erfolgte eine

Evaluation in fünf Referenzzentren der Welt. Sie bestätigte die höhere Sensitivität

gegenüber der Lichtmikroskopie und ergab eine Zeitreduktion um 60%.

Das neue Mikroskop soll in der Präsentation erläutert und seine enorme Bedeutung für

künftige TB-Kontrollprojekte an einigen Beispielen und anhand der Studienergebnisse

erläutert werden.