Thorac Cardiovasc Surg 1953; 1(6): 489-498
DOI: 10.1055/s-0028-1096188
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Über den Einfluß der Thorakoplastik auf die Atemfunktion

F. Heine, M. Hell
  • Krankenhaus Tönsheide/Holstein (Direktor: Prof. Dr. med. Hein)
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Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei insgesamt 136 Personen ist der Einfluß der Thorakoplastik auf die Atemfunktion, insbesondere die Lungenvolumen und den AGW, untersucht worden. Dabei hat sich folgendes ergeben:

Die VK wird durch die Thorakoplastik stärker reduziert als der AGW, offenbar, weil bei der AGW-Bestimmung der Organismus gewisse Kompensationsmechanismen in Funktion treten lassen kann.

Die Einschränkung der VK geschieht überwiegend durch Minderung der Komplementärluft, weniger durch Reduktion der Reserveluft.

Auch das Atemvolumen wird kleiner. Dagegen ist die Größe des Atemminuten volumens kaum verändert, da die Reduktion des Atemvolumens durch Steigerung der Atemfrequenz kompensiert wird.

VK und AGW werden außer durch den Kollaps in vertikaler Richtung, d. h. durch die Zahl der resezierten Rippen, auch durch den Kollaps in horizontaler Richtung, der von der Länge der resezierten Rippen abhängig ist, deutlich beeinträchtigt.

Mit der Versenkung des Schulterblattes ist eine wesentliche zusätzliche Reduktion von VK und AGW verbunden.

Bei Männern und älteren Personen, bei denen die Zwerchfellatmung gegenüber der costalen Atmung mehr in den Vordergrund tritt, ist die Reduktion der VK geringer als bei Frauen und jüngeren Personen. Beim AGW dagegen machen sich entsprechende Unterschiede nicht bemerkbar.

Auch der Ausgangsbefund ist für die Beeinträchtigung der Atemfunktion von Bedeutung. Bei gleichund bei doppelseitiger Pleuraschwarte, vor allem aber auch bei bereits vorhandenem gleichseitigem Zwerchfellhochstand, ist die Minderung von VK und AGW geringer als bei normalen Pleura- und Zwerchfellverhältnissen.

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