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DOI: 10.1055/s-0028-1085766
Langzeitverlauf nach nativer und kontrastverstärkter Stressechokardiografie bei Patienten nach Herztransplantation
Eine regelmäßige Ischämiediagnostik ist bei Patienten nach Herztransplantation (HTX) von besonderer Bedeutung. Unter Zuhilfenahme transpulmonaler Ultraschallkontrastmittel (KM) können praktisch alle HTX Patienten mittels Dobutamin-Stressechokardiografie (DSE) mit ausreichender Bildqualität untersucht werden. Die Sicherheit der KM-Gabe während der DSE konnte bereits gezeigt werden, die vorliegende Studie untersucht den Langzeitverlauf bei Patienten nach nativer und KM-unterstützter DSE.
Methoden: Von 97 Patienten nach HTX (Zeit nach HTX: 9,0±5Jahre) wurden 22 (Alter: 56,8±10,9Jahre) mittels nativer und 75 (Alter: 61,6±9,7Jahre) mittels KM-unterstützter DSE untersucht. Hierbei wurde das KM (SonoVue™, Bracco, Italy) nach entsprechender Geräteeinstellung (GE Vivid V bzw. VII) als 1ml Bolus intravenös in Ruhe und bei maximaler Belastung verabreicht. Die Patienten wurden engmaschig in einer Spezialambulanz betreut und alle Ereignisse wie kardialer und nicht-kardialer Tod, Re-HTX und koronare Intervention (PCI) dokumentiert. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS 15.0.
Ergebnisse: Der Beobachtungszeitraum begann mit der ersten (nativen oder KM-unterstützen) DSE und betrug in der KM-Gruppe 3,7±2,3 Jahre, bei der Gruppe mit nativer DSE 1,8±2 Jahre. In der Nativgruppe kam es bei insgesamt 13 Patienten (59,1%) zu klinischen Ereignissen, in der KM-Gruppe bei 17 Patienten (22,6%). In der Nativgruppe wurden mehr PCI durchgeführt (22,7 vs. 14,7%), es kam zu mehr Re-HTX (4,5 vs. 1,3%) und zu mehr kardialen (4,5 vs. 1,3%) und nicht-kardialen Todesfällen (27,3 vs. 5,3%). Fasste man die Ereignisse nicht-kardialer und kardialer Tod zusammen, so war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen hoch signifikant (p=0,001, log rank). Eine Erklärung hierfür könnte die geringere Rate pathologischer DSE Ergebnisse in der KM-Gruppe (5,4 vs. 11,9%) und damit die Vermeidung unnötiger oder gar schädlicher invasiver Untersuchungen sein.
Schlussfolgerung: HTX Patienten weisen nach KM-unterstützter DSE einen günstigeren Langzeitverlauf auf als solche nach nativer DSE.
Keywords: Stressechokardiografie Kontrastmittel Ischämietest Herztransplantation