Pädiatrie up2date 2023; 18(03): 245-261
DOI: 10.1055/a-1997-1818
Psychiatrie/Psychosomatik

Stressbezogene Einflüsse bei jungen Mädchen mit Depressionen und Kopfschmerzen

Reinhold Laessle

Depressionen und chronische Kopfschmerzen kommen bei Kindern und Jugendlichen häufig vor. Dieser Beitrag stellt 2 kontrollierte Studien vor, die stressbezogene Merkmale bei jungen Mädchen mit Depressionen und Kopfschmerzen untersuchten. Dabei zeigten beide Gruppen von Patientinnen eine höhere Stressbelastung und gleichzeitig eine sehr ungünstige Stressverarbeitung, woraus auch therapeutische Empfehlungen abgeleitet werden können.

Kernaussagen
  • Bei Kindern mit chronischen Kopfschmerzen und Depressionen existiert eine sehr hohe Belastung durch Stress innerhalb der Familie und durch Anforderungen in Schule und sozialen Beziehungen.

  • Die Fähigkeit, Stresssituationen ohne Hilfe zu bewältigen, ist bei Kindern mit Kopfschmerzen und Depressionen sehr eingeschränkt.

  • Sowohl bei Kindern mit chronischen Kopfschmerzen als auch bei Kindern mit Depressionen sind ausgeprägte soziale Ängste vorhanden.

  • Der subjektiv wahrgenommene Stress spiegelt sich sowohl bei Kindern mit chronischen Kopfschmerzen als auch mit Depressionen in einer Hyperaktivität der biologischen Stressachse wider.

  • Kinder mit chronischen Kopfschmerzen und Depressionen profitieren am meisten von kognitiv verhaltenstherapeutischen Maßnahmen mit Begleitung durch Kinder- und Jugendärzte.



Publication History

Article published online:
28 September 2023

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