Geburtshilfe Frauenheilkd 1991; 51(12): 990-992
DOI: 10.1055/s-2008-1026250
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Konisation in der Gravidität und deren Bedeutung für den weiteren Schwangerschaftsverlauf*

Conisation during Pregnancy and its Importance for the Further Progress of PregnancyM. Klein1 , A. Rosen1 , N. Vavra2 , G. Gitsch3 , A. Beck1
  • 1Geburtshilflich-gynäkologische Abteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien (Vorstand: Prof. Dr. A. Beck)
  • 2II. Universitätsfrauenklinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. H. Janisch)
  • 3I. Universitätsfrauenklinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Kubista)
* Unter Mitarbeit von A. Schröck (geburtshilflich-gynäkologische Abteilung, Wilhelminenspital d. Stadt Wien, Vorstand: Prof. Dr. K. Baumgarten)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Objektivierung pathologischer Smear-Befunde in der Schwangerschaft erfordert zum Ausschluß einer Invasivität ein differenziertes Vorgehen. Die Konisation, sonst das geeignete Mittel, kann während einer bestehenden Gravidität die Funktionstüchtigkeit des zervikalen Verschlußapparates gefährden. Anhand einer retrospektiven Untersuchung von 28 während einer Schwangerschaft konisierten Frauen wurde die Bedeutung eines derartigen Eingriffes auf den weiteren Graviditätsverlauf analysiert. 13 Frauen wurden bis inklusive der 16. SSW konisiert (Gruppe I) und wurden solchen gegenübergestellt, die erst ab der 17. SSW operiert wurden (Gruppe II). Dabei zeigte sich mit durchschnittlich 39 Wochen in der 1. Gruppe eine signifikant längere mediane Schwangerschaftsdauer als dies in der 2. Gruppe mit 34 Wochen der Fall war (p .05). In Gruppe I betrug die durchschnittliche weitere Schwangerschaftsdauer nach Konisation 25 Wochen, während bei Operationen der Gruppe II die weitere Tragzeit nur 11 Wochen dauerte (p.0012). Fine Korrelation zwischen dem Zeitpunkt der Operation und der Radikalität (Entfernung in sano) konnte nicht gefunden werden. Die angegebenen Zahlen untermauern die Problematik der Konisation während einer bestehenden Gravidität. Insbesondere nach der vollendeten 16. SSW ist mit einer erheblichen Verkürzung der Tragzeit zu rechnen.

Abstract

The influence of cold knife conisation on further progression of pregnancy was analysed in 28 patients, who underwent the operation during pregnancy. 13 women were operated on within the first 16 weeks of gestation (group I) and were compared to 15 patients, where conisation was done in the 17th week or later (group II). In the first group, deliveries were found in the 39th week of pregnancy compared to 34 weeks in the second group (p.05). A statistical significant difference concerning the further duration of pregnancy after conisation was found: 25 weeks in group I vs. 11 weeks in group II (p.0012). There was no difference, however, in radicality whether conisation was done in early or late pregnancy. Our final conclusion is, that a preterm delivery occurs significantly more often in women who underwent conisation after 16th week of gestation.

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