Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0039-1688270
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Mutter und Kind
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwangerschaft und Digitalisierung – Individualisierte Nutzungsanalyse von Schwangerschafts- und GDM-Apps

C Eberle
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fulda, Germany
,
C Ament
2   Universität Augsburg, Lehrstuhl Regelungstechnik, Augsburg, Germany
› Author Affiliations
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Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Weltweit steigt die Prävalenz des Gestationsdiabetes mellitus (GDM) sowie die der präkonzeptionellen Diabetesformen stetig an. Die individualisierte Diabetestherapie vor bzw. während der Schwangerschaft stellt sowohl die Therapeuten als auch die Patientinnen oft vor Herausforderungen. Gleichzeitig nimmt die individuelle Anwendung von mHealth-Apps nimmt stetig zu. Im Sinne einer optimierten individuellen Diabetestherapie vor bzw. während der Schwangerschaft haben wir eine aktuelle mHealth-Analyse durchgeführt.

Methodik:

Insgesamt wurden 250 mHealth-Apps bei „Google Play“ (GP) und 200 im „Apple App Store“ (AAS) zu den Suchbegriffen „Pregnancy“ (P) und „Gestational Diabetes“ (GD) analysiert (Stand März 2019). Jede App wurde innerhalb von (P) und (GD) bezüglich 20 möglicher Funktionsklassen untersucht.

Ergebnisse:

Weltweit konnten insgesamt ca. 480Mio. installierte Schwangerschafts-Apps (P) ermittelt werden (380Mio. (GP) + 100Mio. (AAS)). Bezogen auf ca. 150Mio. Schwangere (weltweit) ist derzeit von einer rechnerischen Nutzung von ca. 3 Apps (P) pro Schwangere auszugehen.

Demgegenüber finden sich in (GD) nur ca. 12Mio. Installationen (11Mio. (GP) + 1Mio. (AAS)).

Die Analyse der diabetesspezifischen mHealth-App Funktionen bei (GP) zeigt folgende Anteile bezogen auf Installationen:

  • „Tracking“: (P) 43,6% bzw. (GD) 90,6%

  • „Ernährungsinformationen“: (P) 30,8% bzw. (GD) 77,7%

  • „Allgemeine Informationen“: (P) 26,8% bzw. (GD) 42,6%

  • „Bewegungsinformationen“: (P) 15,3% bzw. (GD) 77,7%

  • „Soziale Funktionen“: (P) 19,2% bzw. (GD) 35,0%

Schlussfolgerungen:

Eine optimierte individuelle GDM-Therapie vor bzw. während der Schwangerschaft ist derzeit mithilfe von mHealth-Apps noch nicht ausreichend umsetzbar. Zur gezielten Optimierung der GDM-Therapie ist derzeit noch eine Kombination aus einer Schwangerschafts-mHealth-App (P) sowie einer diabetesspezifischen mHealth-App notwendig.