Rofo 1949; 71(1): 67-76
DOI: 10.1055/s-0029-1231528
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kongenitale Zwerchfellhernien

F. Schmid - Heidelberg
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg Komm. Direktor: Prof. Dr. H. Opitz
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Ein statistischer Überblick über die kongenitalen Zwerchfellhernien zeigt, daß nur für 1/5 der Fälle die Bezeichnung „Hernie“ im strengen Sinne des Wortes zutrifft; 4/5 dieser Anomalien — als Ausdruck einer typischen Lokalisation der Hemmungsmißbildungen — sind falsche Hernien. Das männliche Geschlecht ist dafür ausgesprochen disponiert. Die Mehrzahl der veröffentlichten Fälle fällt in den ersten Lebensmonat, welcher die schlechteste Prognose und höchste Mortalität aufweist. Das Verhältnis von linksseitigen zu rechtsseitigen Zwerchfellhernien beträgt etwa 9:1. Von einem seltenen Fall einer rechtsseitigen Zwerchfellhernie ausgehend wird die Ätiologie vom Blickpunkt der Ontogenese des Zwerchfells erörtert. Für die Entstehung der kongenitalen Hernien werden 2 zeitlich différente Stadien abgegrenzt:

1. Die Persistenz einer Kommunikation zwischen Pleura- und Peritonealhöhle im 2. Embryonalmonat.

2. Die zeitlich spätere Abweichung in der Entwicklung des Bauchsitus.

Die Differentialdiagnose kann besonders gegenüber Lungen- und Pleuraerkrankungen schwierig sein. Die Fehldiagnosen beziehen sich viel häufiger auf den Thoraxraum, als auf intestinale Erkrankungen. Die Operation ist die einzige, in den Erfolgsaussichten durch postoperative Komplikationen getrübte therapeutische Maßnahme.

    >