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Aus der Praxis – für die Praxis

Die Konstruktion von Berufsbildern bei Fachfrauen/-männern Gesundheit und dipl. Pflegefachpersonen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000467

Zusammenfassung. Hintergrund: Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Berufsbildung (2004) haben die Ausbildungen im Pflegebereich in der Schweiz eine grundlegende Umstrukturierung erfahren. Diese Veränderungen zeigen unter anderem Auswirkungen auf die Berufsbilder. Ziel: Ziel dieses Beitrags ist es aufzuzeigen, wie die Berufsbilder in den Beschreibungen von Fachfrauen/-männern Gesundheit und dipl. Pflegefachpersonen nach der Schaffung von neuen Ausbildungsgängen und der generellen Neugestaltung des Berufsfeldes konstruiert werden. Methode: In 110 Leitfadeninterviews wurden schweizweit berufseinsteigende Fachfrauen/-männer Gesundheit und dipl. Pflegefachpersonen mit einem HF- sowie einem Bachelor-Abschluss zum Berufsbild befragt. Die Antworten der Befragten wurden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse und vor dem Hintergrund der Theorie von Berger und Luckmann (1977) ausgewertet. Ergebnisse: Aus den Interviews geht hervor, dass Berufsbilder in der Wechselwirkung gesellschaftlicher Zuschreibungen und individueller Aneignungs- und Überarbeitungsprozesse entstehen. Die Berufseinsteigenden sind herausgefordert, ihr eigenes Berufsbild mit einem als fehlend oder unpassend wahrgenommen gesellschaftlichen Bild auszubalancieren und Stereotypisierungen zu korrigieren. Schlussfolgerung: Die Differenzierung zwischen den Berufen und verschiedenen Ausbildungen sollte weiter vorangetrieben werden und es sollte auf eine Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der Berufe im Pflegebereich hingearbeitet werden.


The construction of professional images of healthcare assistants and registered nurses

Abstract. Background: In the field of nursing in Switzerland, educations have experienced a fundamental reorganization with the implementation of the new law on Vocational and Professional Education and Training (2004). Among other things, this change affects professional images. Purpose: To show how the different professional images in the field of nursing are being constructed in the descriptions of professions by graduates after the reshaping of the educations and the occupational field in general. Methods: In 110 semi-structured interviews, healthcare assistants and registered nurses (college diploma and Bachelor of Science) in their early careers were asked to explain their professional image. The participant's answers were analysed based on a qualitative content analysis and considering the theoretical background of Berger and Luckmann (1977). Results: The interviews show that professional images emerge on the interaction of societal attributes and individual processes of adoption and revision. Graduates are challenged to adjust stereotypes and to achieve a balance between their own professional image and a missing or inappropriately perceived societal image. Conclusion: There should be further emphasis on the differentiation between the professions and the different educations in the field of nursing in order to achieve a better public perception of the different professions.