Nabucco und der Wettlauf um das kaspische Gas

Zusammenfassung

Das Projekt eines südlichen Energiekorridors als Teil einer europäischen Energiediversifizierungsstrategie ist eng verbunden mit dem wirtschaftsvölkerrechtlichen Ordnungsrahmen internationaler Energiepolitik. Gelingt es der EU, die Prinzipien des marktwirtschaftlich ausgerichteten Energiecharta-Vertrags effektiv zu stärken oder gewinnt die russische Politik die Oberhand? Mit dem Nabucco-Projekt bemüht sich die EU gemeinsam mit der Türkei und im Wettbewerb mit russischen, chinesischen und in Zukunft wohl auch indischen Pipelineprojekten um den Zugang zu Energie aus dem kaspischen Raum. In diesem New Great Game, das von einer aufgeregten Medienberichterstattung begleitet wird, hat die Republik Aserbaidschan eine Schlüsselposition.

Abstract

The EU strategy of energy diversification and free transit, including access to the Caspian region via the “Southern Energy Corridor” (Nabucco), is intimately intertwined with issues pertaining to international energy governance, i.e. the international rule of law as the necessary companion of functioning markets. Competition between Russian, European, Chinese, and eventually Indian pipeline projects to access Caspian energy resources is increasing. Such competition is accompanied by a bizarre media coverage. The Republic of Azerbaijan has become a crucial hub in this New Great Game.