Zusammenfassung
Dieser Artikel der Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie befasst sich damit, welche Rolle die Stimme innerhalb der Psychodramatischen Methode spielt und ob sie genügend Beachtung findet? Wie nutze ich im Psychodrama (PD) die Stimme, um die Idee des spontan-kreativen Menschen und seiner Verwirklichung umzusetzen? Es soll beispielhaft für die Erwärmung der einzelnen Teilnehmer*innen für sich selbst und des Gruppenprozesses gezeigt werden, wie die Stimme eingesetzt und ihr mehr Beachtung geschenkt werden könnte. Ebenso kann eine Protagonist*innenarbeit über die Stimmen der Hilfs-Ichs als Doppel oder Chor an Intensität und emotionaler Beteiligung an Erleben, Erkenntnis und Veränderungsmotivation gewinnen. Die Aufmerksamkeit und Unterstützung für das stimmliche Ausdrucksvermögen der Protagonist*in fördert über Körperwahrnehmung, Ausprobieren und Einnehmen einer selbstbestimmten Haltung eine Neu- oder Wiederentdeckung von „Ich bin da“, „Ich bin in der Welt“, „Ich habe eine Stimme“, „Ich gestalte mit“, „Ich gehöre dazu“, „Ich bin Ich“.
Abstract
In this article of the Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie the role the voice plays within the Psychodramatic Method will be considered and whether it receives sufficient attention? How do I use the voice in psychodrama (PD) to implement the idea of the spontaneous-creative person and its realization? As an example of the warming up of the individual participants for themselves and the group process, it will be shown how the voice could be used and given more attention. Likewise, a protagonist’s work can gain intensity, emotional involvement and participation in experience, knowledge and motivation for change through the voices of the auxiliary egos as a double or a choir. The attention and support for the vocal expressiveness of the protagonist promotes a discovery or rediscovery of “I am here”, “I am in the world”, “I have a voice”, “I help to create”, “I belong”, “I am me” through body awareness, trying out and adopting a self-determined attitude.
Notes
Auf Entwicklungsbesonderheiten und Hinweise zur Inklusion hör-, sprach- und stimmloser Teilnehmer*innen im Psychodrama kann im Rahmen dieses Artikels nicht eingegangen werden. Weiter Informationen erhalten sie unter www.schwerhoerigen-netz.dewww.hoerbehindertenselbsthilfe.dewww.behinderung.org.
www.dbl-ev.de für Sprachentwicklungsstörungen.
Hauptmerkmal der Metapher ist die Beziehung der Ähnlichkeit (Analogie) zwischen dem wörtlich Gesagten und dem übertragen Gemeinten. (…) sie werden gebraucht: weil für die gemeinte Sache kein eigenes Wort existiert. (…) ein existierendes Wort oder die bezeichnete Sache als anstößig gilt oder negativ bewertet wird und deshalb durch einen unverfänglicheren Ausdruck umschrieben werden soll. (…) z. B. von uns gehen für „sterben“ (Wikipedia, Abruf 07.01.2023).
Leser*innen ohne psychodramatische Ausbildung beziehungsweise Erfahrung finden Lektürehinweise im Literaturverzeichnis.
Der Chor im antiken Theater hatte die wichtige Aufgabe die Geschichte zu kommentieren und zu ergänzen, was durch die Hauptdarsteller nicht alles verkörpert gesagt und gezeigt werden konnte (Reineck 2021). Auch in heutigen Operninszenierungen ist dies ein eindrucksvolles Mittel der klanglichen und szenischen Inszenierung (Beispiel: Oper Frankfurt 2022. Die Zauberin, Tschaikovsky) https://youtu.be/jA2ePWGd1r0?si=yf2i3J2ed6g7tRl5.
Die Übungen sind teilweise gelernt von der Gesangslehrerin und Sängerin Anke Held (2009) oder selbst erfahren, erfunden und erprobt.
Übung 4.1.3 ist gekürzt entnommen aus Bodysongs, S. 56, von Baumann und Loda (2023).
Die Beschreibung der Szene ist stark gekürzt, eine Aktualszene ging dieser voraus, ebenso eine Zukunftsprobe, in der sie sich standhaft wehren konnte.
Literatur
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McClymont-Nielitz, M. Stimme und Selbstbestimmung im Psychodrama. Z Psychodrama Soziom 22 (Suppl 1), 99–113 (2023). https://doi.org/10.1007/s11620-023-00740-w
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