Zusammenfassung
Die Veränderung der individuellen politischen Kommunikation ist ein wesentliches Element des Konzepts der Mediatisierung des Politischen. Immer mehr Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger nutzen digitale Plattformen, um sich politisch auszutauschen und zu informieren. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern Politiker/-innen selbst Austauschmöglichkeiten im Netz bieten und somit direkt Kommunikation fördern. Für die vorliegende Studie wurde die Nutzung des Microblogging-Dienstes Twitter durch Politiker/-innen während ausgewählter Landtagswahlkämpfe des Jahres 2011 auf partizipationsermöglichende Elemente hin untersucht. Diese Elemente wurden mithilfe des „Funktionalen Operatorenmodells“ systematisiert und kategorisiert. Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur eine individuell ausgeprägte Nutzungsfrequenz der einzelnen Politiker/-innen, sondern auch unterschiedliche Stile der Twitternutzung, die sich als „persönlich-interaktiv“ und „thematisch-informativ“ klassifizieren lassen. In Hinblick auf deliberative Strukturen ist die Twitterkommunikation im Politiker-Bürger-Dialog hingegen noch ausbaufähig.
Abstract
The change of individual political communication is a crucial element in the debate about the mediatization of politics. More and more politicians as well as citizens make use of digital platforms to exchange their views on political issues and to inform themselves. This raises the question to what extent politicians offer options for digital interaction and thus encourage first-hand communication. This paper examines the use of the microblogging service Twitter by politicians during selected federal state election campaigns in Germany in 2011. The analysis focused on elements that facilitate participation and was conducted by using the “functional operator-model”. Data analysis shows that politicians use twitter in either a “personal-interactive” or “topic-informative” style. Regarding deliberative structures of twitter communication, however, there is still much to gain—both on the part of the politicians and of the citizens.
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Danksagung
Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Förderung ihrer Arbeiten im Scherpunktprogramm 1505 „Mediatisierte Welten“. Sie danken außerdem Tobias Bürger für seine Mitarbeit.
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Thimm, C., Einspänner, J. & Dang-Anh, M. Twitter als Wahlkampfmedium. Publizistik 57, 293–313 (2012). https://doi.org/10.1007/s11616-012-0156-7
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11616-012-0156-7
Schlüsselwörter
- Social Media
- Politische Kommunikation online
- Operatorenmodell
- Strategische Wahlkampfkommunikation