Zur Festlegung und Veränderung von Therapiezielen in psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungen

Zusammenfassung

Bei Therapiebeginn sind die Ziele psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlungen oft nicht klar definiert. Sie müssen im Rahmen der Behandlung festgelegt werden und können sich im Verlauf ändern. Es wird ein kurzer Überblick über die aktuelle Literatur zu Therapiezielen aus Therapeuten- und Patientenperspektive gegeben. Anhand des Behandlungsverlaufs einer Patientin mit einer Panikstörung wird das Setzen und Verändern von Therapiezielen illustriert und aufgezeigt, inwiefern Therapieziele für das therapeutische Vorgehen und das Behandlungsergebnis von Bedeutung sind. Die Autoren kommen zum Schluss, dass “Verhandlungen”über Therapieziele zwischen Therapeut und Patient helfen, eine konstruktive therapeutische Beziehung aufzubauen und den Therapieprozess zu steuern. Der Zeitpunkt von Zielsetzungen, die Erreichbarkeit von Zielen sowie der Umgang mit nicht erreichten Zielen verdienen dabei besondere Beachtung.

Summary

At the onset of psychotherapy, treatment goals are frequently not fully defined. They have to be set during treatment and can be changed in its course. An overview of the current literature on treatment goals from patients' and therapists' perspectives is given. Based on a case report of a patient suffering from panic disorder, the process of setting and changing goals and its influence on therapeutic technique and outcome are described. Finally, a case is made for the importance of “negotiations” between patient and therapist about treatment goals, which helps in building up a constructive therapeutic relationship and a helpful therapeutic process. The point in time of goal-setting, the achievability of treatment goals, and the patient's handling of unattained goals appear to be of particular significance.