Im Englischen wurde vor ein paar Jahren auf Festlegung der International League Against Epilepsy der Terminus „antiepileptic drug“ durch „antiseizure medication“ (ASM) ersetzt. Dieser Begriff beschreibt das Ziel der Therapie deutlich treffender, da – idealerweise – das Auftreten von Anfällen verhindert wird, die Erkrankung Epilepsie wird hingegen in der Regel nicht behandelt. Vor diesem Hintergrund bestand auch im deutschsprachigen Raum Bedarf für eine Revision des bisherigen Begriffs „Antiepileptikum“.
„Anfallssuppressivum“ beschreibt treffend, dass das Auftreten von Anfällen verhindert werden soll
Die Vorstände der epileptologischen Fachgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz haben sich einstimmig auf die Empfehlung verständigt, den Terminus „anfallssuppressives Medikament“ zu nutzen. Die Abkürzung ASM entspricht im Deutschen dann der im Englischen. Zwischenzeitlich wurde im deutschsprachigen Raum auch „anfallssupprimierendes Medikament“ diskutiert und genutzt. „Anfallssuppressives Medikament“ hat demgegenüber die Vorteile, dass der Begriff kürzer ist, dass er sprachlich präziser ist (analog „immunsuppressive Therapie“) und dass das Substantiv „Anfallssuppressivum“ gebildet werden kann.
In unserer Fachzeitschrift Clinical Epileptology ist die Nutzung von „anfallssuppressives Medikament“, „anfallssuppressive Medikation“ oder „Anfallssuppressivum“ ab jetzt verpflichtend. Für den klinischen Alltag und Vorträge etc. möchten wir Sie ermuntern, diese neue Terminologie zu nutzen.
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M. Holtkamp, S. Knake, E. Pataraia, M. Feichtinger, B. Tettenborn und L. Imbach geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Holtkamp, M., Knake, S., Pataraia, E. et al. Neue Terminologie: anfallssuppressives Medikament/ Anfallssuppressivum. Clin Epileptol 36, 81–82 (2023). https://doi.org/10.1007/s10309-023-00582-4
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