Zusammenfassung.
In Siena findet zweimal jährlich ein Pferderennen statt, der sogenannte Palio, bei welchem jeweils zehn Contraden (Stadtbezirke) gegeneinander antreten. Nun hat Siena aber siebzehn Contraden, sodaß ein gerechtes Auswahlverfahren nötig ist. Traditionellerweise haben die sieben nichtteilnehmenden Contraden das Recht, im nächsten Jahr mitzumachen, und die restlichen drei zur Komplettierung des Starterfelds werden dann durch das Los bestimmt. Dazu wird im folgenden ein mathematisches Modell (und zwar ein stochastischer Prozeß) entwickelt, wobei im speziellen Fragen nach der Verteilung der Anzahl der Teilnahmen, nach der mittleren Teilnahmerate und nach der stationären Verteilung beantwortet werden. Im Zuge dieser Untersuchungen finden auch lineare Differenzengleichungen Verwendung. Im letzten Abschnitt werden grundlegende Aspekte der Theorie der Markoff-Ketten am Beispiel des Auswahlverfahrens des Palio demonstriert.
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Eingegangen am 24.05.1996 / angenommen am 28.07.1998
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Götz, S., Grosser, M. Über das Pferderennen in Siena. Math Semesterber 46, 77–92 (1999). https://doi.org/10.1007/s005910050054
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DOI: https://doi.org/10.1007/s005910050054