Der Arbeitskreis „Junge Schmerzgesellschaft in der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.“ versteht sich als Netzwerk, Sprachrohr und Plattform der jungen Generationen innerhalb der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. Als interdisziplinärer und interprofessioneller Arbeitskreis widmet er sich der zukünftigen klinischen Versorgung, der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und der Fortbildung im Bereich der Schmerzmedizin.

Schmerzmedizin ist interdisziplinär, weshalb es der Jungen Schmerzgesellschaft wichtig ist, verschiedene Berufsgruppen aus der Klinik und der Forschung im Zusammenhang mit Schmerz anzusprechen. Die Mitglieder der Jungen Schmerzgesellschaft kommen aus den verschiedensten Berufsgruppen (u. a. Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Physiotherapie, Pflege und Lebenswissenschaften) und sind sowohl im klinischen Bereich als auch in der Forschung tätig. Gemeinsam mit dem Präsidium und der Geschäftsführung der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. wurde der Arbeitskreis Junge Schmerzgesellschaft 2019 ins Leben gerufen, um eine Vernetzung junger Menschen zu ermöglichen, die an der Zukunft der Versorgung von Menschen mit Schmerzerkrankungen interessiert sind und diese aktiv mitgestalten wollen.

Wir stehen ein für:

  • Vernetzung, sowohl innerhalb unserer Gesellschaft als auch mit anderen Fachgesellschaften und Verbänden,

  • Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen und Projekte,

  • Förderung von Wissenschaft und klinischer Entwicklung/Weiterbildung,

  • Stärkung von Interdisziplinarität und Interprofessionalität,

  • Mitarbeit im Verbund der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und

  • mehr Sichtbarkeit der jungen Generation.

Ganz allgemein ist es der Jungen Schmerzgesellschaft ein Anliegen, den Dialog zwischen den verschiedenen „Generationen“ in der Schmerzgesellschaft zu fördern. Auf der einen Seite gibt es Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden, insbesondere im ambulanten klinischen Bereich. Auf der anderen Seite gibt es kaum vorgezeichnete Karrierepfade in der klinischen Arbeit und Forschung sowie nur wenig strukturelle Förderung von jungen, an der Schmerzmedizin interessierten Menschen. Daher ist es dem Arbeitskreis wichtig, hier gemeinsam nach nachhaltigen und langfristig wirksamen Lösungen zu suchen. Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Karriere liegen dabei genauso am Herzen wie die Entwicklung von Strategien, beispielsweise die schmerztherapeutische Zusatzqualifikation attraktiver zu gestalten. Hier wären z. B. eine geförderte Weiterbildung wie in der Allgemeinmedizin sowie eine finanzielle Anerkennung von Zusatzbezeichnungen und Weiterbildungen in allen Berufsgruppen wichtige Schritte.

Die Junge Schmerzgesellschaft möchte den Dialog zwischen den „Generationen“ in der Schmerzgesellschaft fördern

Darüber hinaus ist es dem Arbeitskreis Junge Schmerzgesellschaft ein besonderes Anliegen, möglichst viele Anknüpfungspunkte für junge Kliniker*innen und Wissenschaftler*innen zu schaffen, um Interessierte zu Beginn ihrer Laufbahn abzuholen und Möglichkeiten aufzuzeigen, für die eigene professionelle Entwicklung, aber auch um die Forschung und Versorgung in Deutschland mitzugestalten. Seit der Gründung in 2019 hat die Junge Schmerzgesellschaft daher bereits einige Projekte und Aktivitäten gestartet, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen möchten.

Um die vielfältigen Projekte und Aktivitäten zu organisieren, ist der Arbeitskreis in sechs Kleingruppen organisiert, die durch das Sprecherteam koordiniert und ergänzt werden: Kommunikation, Mitgestaltung des Deutschen Schmerzkongresses, Summer/Winterschool, Mentoring, Journal Club und Leitbild. In regelmäßigen Abständen trifft sich der gesamte Arbeitskreis im Kerngruppentreffen, um sich auszutauschen und auf dem laufenden Stand zu halten. Das Organigramm (vgl. Abb. 1) zeigt die Struktur des Arbeitskreises Junge Schmerzgesellschaft.

Abb. 1
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Struktur des Arbeitskreises Junge Schmerzgesellschaft

Alle Angebote und Aktivitäten richten sich an alle Berufsgruppen – sowohl an wissenschaftlich Interessierte als auch an eher klinisch-praktisch Orientierte, die sich beispielsweise für Weiterbildung oder Niederlassung interessieren.

Aktivitäten des Arbeitskreises Junge Schmerzgesellschaft

Der Arbeitskreis Junge Schmerzgesellschaft ist in den folgenden Bereichen aktiv. Entsprechende Links auf der Website der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. finden Sie in der Infobox.

Infobox Aktivitäten der Jungen Schmerzgesellschaft

Mitgestaltung des Deutschen Schmerzkongresses

Die Kleingruppe Deutscher Schmerzkongress gestaltet in 2022 erneut ein eigenes Symposium, um der jungen Schmerzforschung und jungen Forscher*innen die Möglichkeit zu geben, die eigene Arbeit zu präsentieren und zu diskutieren. In einem durch die Junge Schmerzgesellschaft organisierten „Thementisch“ geht es unter dem Motto „Junge Schmerzmedizin heute und morgen“ um effektive interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit und darum, wie die Voraussetzungen dafür schon früh in der Ausbildung gesichert werden können. Darüber hinaus gestalten die Kleingruppe und das Sprecher*innenteam in enger Zusammenarbeit mit den Kongresspräsident*innen 2022 Frau Dr. Kaiser und Herrn Dr. Kraya sowie der Jungen DMKG (Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V.) ein eigenes Postersymposium, bewegte Pausen sowie ein Newcomerprogramm für den Kongress. Ziel dieser besonderen Formate ist es, durch spezifischen Inhalt insbesondere Menschen am Anfang ihrer Laufbahn anzusprechen und die Vernetzung untereinander zu fördern. So ist es beispielsweise erstmals die Round Tables mit eingeladenen Expert*innen/Referent*innen, bei denen zu Themen wie Karriereentwicklung und Familienvereinbarkeit niederschwellig Fragen gestellt werden können, oder auch ein neues Format, bei dem junge Interessierte das Konzept Clinical Reasoning im Bereich Schmerzmedizin kennenlernen können. Außerdem findet für Nachwuchskräfte ein gemeinsames Netzwerktreffen mit der Jungen DMKG statt.

Insbesondere am Anfang der Laufbahn scheint vieles noch unübersichtlich und viele Fragen kommen auf. Deshalb möchte die Junge Schmerzgesellschaft Struktur und Sicherheit schaffen, sodass junge Wissenschaftler*innen und Kliniker*innen die Möglichkeit haben und ermutigt werden, selbst aktiv zu sein, Fragen zu stellen und sich einzubringen auch über den Schmerzkongress hinaus. Der Schmerzkongress bietet durch das Rahmenprogramm bereits eine erste gute Gelegenheit dazu.

Mentoringprogramm

Seit 2021 gibt es in der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. ein durch die Kleingruppe Mentoring etabliertes ein Eins-zu-Eins-Mentoring-Programm, das Nachwuchskräfte aus allen Disziplinen mit etablierten, erfahrenen Schmerzexpert*innen der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. zusammenbringt. Es ist uns ein besonderes Anliegen, neben wissenschaftlich Interessierten auch diejenigen anzusprechen, die sich für die Schmerzspezialisierung/-weiterbildung oder klinisch-therapeutische Arbeit im Allgemeinen interessieren. Das Matching von Mentor*innen und Mentees erfolgt entsprechend den klinischen und/oder wissenschaftlichen bzw. berufspolitischen Interessensschwerpunkten sowie ihren langfristigen Karrierezielen. Neben der direkten Begleitung durch die Mentor*innen gibt es für die Mentees ein Rahmenprogramm mit Seminaren zu schmerzrelevanten Themen und Persönlichkeitsentwicklung.

Summer‑/Winterschool

Im März 2021 fand die erste Winterschool der Jungen Schmerzgesellschaft statt, die vor allem methodisch-wissenschaftlich ausgerichtet war. Die zweite Winterschool im November 2022 hat eine eher klinische Ausrichtung mit einem gewohnt vielfältigen Programm.

Ziele der Summer‑/Winterschool sind neben der Wissensvermittlung der Austausch und die Vernetzung von Interessierten aller Fachbereiche zu schmerzrelevanten Themen aus Forschung und Klinik sowie ein niederschwelliger Zugang zu fachspezifischer Diskussion untereinander und mit den eingeladenen Referent*innen/Expert*innen. Ebenso haben bei der Summer‑/Winterschool junge Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, eigene, laufende Forschungsprojekte vorzustellen und sich Feedback einzuholen.

Journal Club

Seit Herbst 2020 existiert der digitale Journal Club zum Thema Schmerz. Dieser findet regelmäßig alle sechs Wochen online statt und steht allen Interessierten jederzeit offen. Im Journal Club werden durch junge und interessierte Menschen Studien vorgestellt, die das jeweilige Interesse geweckt haben. Die bisher behandelten Themen spiegeln die Interdisziplinarität wider und die lebhaften Diskussionen stoßen neue Gedankenprozesse an und sind ein Gewinn für alle Teilnehmenden. Eine Zusammenfassung der vorgestellten Artikel und die Inhalte der Diskussionen werden immer nach den Terminen auf der Homepage der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. eingestellt.

Weitere Aktivitäten

Auch darüber hinaus ist der Arbeitskreis aktiv. Die Kommunikationsgruppe beschäftigt sich beispielsweise mit der Sichtbarkeit nach außen durch Social-Media-Präsenz oder den Internetauftritt. Seit kurzem arbeiten Vertreter*innen der Jungen Schmerzgesellschaft in den Ad-hoc-Kommissionen mit, und um wirklich die Interessen der jungen Generation vertreten zu können, arbeiten wir stetig an der Aktualisierung unseres Leitbilds.

Wir laden alle Interessierten und Engagierten ein die,

  • Lust haben sich zu vernetzen,

  • ihre vielfältigen Möglichkeiten innerhalb der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und in der klinischen Tätigkeit und Forschungslandschaft Deutschland kennenlernen möchten und

  • ihre eigenen Ideen einbringen wollen,

mit uns die zukünftige Perspektive der Schmerztherapie und -forschung zu gestalten (Abb. 2).

Abb. 2
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Der Arbeitskreis Junge Schmerzgesellschaft unterstützt Projekte vieler Bereiche

Kontakt: info.junge@schmerzgesellschaft.de.

Weitere Informationen unter: https://www.schmerzgesellschaft.de/junge-schmerzgesellschaft.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern des Arbeitskreises Junge Schmerzgesellschaft u. a. für den Austausch untereinander, das wertschätzende Miteinander und die Ausgestaltung der Aktivitäten der Jungen Schmerzgesellschaft bedanken.