Die interventionelle Behandlung von Vorhofflimmern stellt einen innovativen und sich rasch entwickelnden Bereich der Kardiologie dar. Die Katheterablation ist von einem „experimentellen Verfahren“ zu einer Standardtherapie geworden, die in den Leitlinien von einer Therapie zweiter Wahl nach Versagen pharmakologischer Behandlungsversuche zunehmend auch zu einer First-line-Therapie bei individuellen Patienten geworden ist. Dies geschieht meist noch mit gestrichelten Linien in den Diagrammen der Leitlinien, die die noch existierenden Fragezeichen reflektieren. Jedes Jahr werden aber Daten generiert, die diese Fragezeichen kleiner werden lassen.

Die neuen Ablations- und Mappingtechniken wurden im letzten Jahr in Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie dargestellt. In dieser Ausgabe sollen der derzeitige Stand der Katheterablation von Vorhofflimmern beleuchtet und für den Alltag Empfehlungen gegeben werden, bei welchen Patienten diese Therapie wann eingesetzt werden sollte, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wie angedeutet, ergeben sich durch neue Studien und neue Leitlinien Fragen wie:

  • Ablation oder (erneuter) medikamentöser Therapieversuch?

  • Ablation bei persistierendem oder „long-standing“ Vorhofflimmern?

  • Wie viel strukturelle Herzerkrankung darf der Patient haben?

Der Vorhofohrverschluss mit Devices stellt ein neueres interventionelles Therapieverfahren dar, das die Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern betrifft. Nach dem Nachweis einer Nicht-Unterlegenheit in zwei randomisierten Studien (PROTECT AF und PREVAIL) gewinnt diese Therapie zunehmend Eingang in die tägliche Praxis.

Im zweiten Teil des Themenschwerpunktes dieser Ausgabe von Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie werden daher Hinweise gegeben, für welche Patienten die Implantation eines Vorhofohr-Okkluders eine hilfreiche Therapie sein könnte und wie die Implantation verschiedener Devices genau durchgeführt wird. Auch chirurgische Verfahren werden dargestellt, die ja im Zusammenhang mit Herzoperationen aus anderen Gründen (Bypass, Klappen) schon lange durchgeführt werden.

Zusätzlich zum Themenschwerpunkt werden in dieser Ausgabe von Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie neue Rubriken vorgestellt: In der Rubrik EHRA-Corner sollen regelmäßig Neuigkeiten und Aktivitäten der europäischen Rhythmologie berichtet werden, in einer separaten Rubrik Neuigkeiten aus der AG1 – Rhythmologie der DGK. Einmal im Jahr versuchen wir, die „Highlights“ verschiedener Bereiche der Elektrophysiologie aus dem vergangenen Jahr zu bewerten, um mit ein paar Wochen Abstand abzuschätzen, welche Publikationen des letzten Jahres wichtig waren und in der Studienlandschaft in Erinnerung bleiben sollten.

Den Autoren der Artikel in dieser Ausgabe von Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie sei herzlich für die interessanten, klar strukturierten Arbeiten gedankt. Ich wünsche den Lesern viel Spaß bei der Lektüre!