Leserbrief

U. Schmidt

Freiburg

Sehr geehrter Professor Beyer,

soeben habe ich in der Zeitschrift „Manuelle Medizin“ Ihren Aufruf zur Mitarbeit gelesen. Falls Sie meine Hilfe benötigen, bin ich gerne bereit, Sie z. B. mit entsprechenden Zahlen und Angaben aus meiner Praxis zu unterstützen.

Kurz zu mir: Ich bin Allgemeinärztin in einer ländlich orientierten Gemeinschaftspraxis, seit 7 Jahren niedergelassen und habe vor ca. 5 Jahren meine chirotherapeutische Ausbildung absolviert. Schon vom ersten Kurs an konnte ich sehr viel von dem neu erworbenen Wissen in der Praxis anwenden. Ich möchte die Manuelle Medizin nicht mehr missen.

In der täglichen Praxis ärgert mich besonders der Druck, der auf uns ausgeübt wird, weniger Rezepte für Physiotherapie auszustellen. Wir liegen mit unserer Praxis regelmäßig über dem Durchschnitt. Aber wie soll ich ohne Physiotherapie erfolgreich arbeiten und Prävention betreiben? Soll ich alle Patienten sofort zum Orthopäden schicken? Das ist doch noch teurer. Und – entschuldigen Sie, wenn ich das so direkt sage – viele Patienten kommen eher zu mir als zum Orthopäden, da ich anscheinend sanfter arbeite. Häufig kombiniere ich auch chirotherapeutische und osteopathische Techniken, setze auch mal einfach eine Akupunkturnadel, um den Muskeltonus herabzusetzen. Dies benötigt alles viel Zeit, die wenig honoriert wird. Aber es macht mir Spaß, die Rückmeldungen sind überwiegend positiv.

Dies soweit als kurze Information. Gerne bin ich bereit, bei Gelegenheit alles ausführlicher darzustellen.

Ich bin keine Politikerin und kann keine Verhandlungen mit den Kassen führen. Ich sehe mich als eine der vielen Hausärztinnen, die „vor sich hinwursteln“ und froh sind, wenn sie den Patienten helfen können. Gerne liefere ich Datenmaterial für die Kassen und sonstige Verhandlungspartner.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei Ihrer Arbeit und danke Ihnen auf diesem Wege für all den Einsatz, den Sie und andere für uns Niedergelassene leisten.