Morphologische Veränderungen am Erregungsleitungssystem für die Diagnose des „akuten Herztodes” (zugleich eine Präparationsanleitung)

Abstract

The results of a systematical histological investigation of the conducting system from 100 autopsy cases are presented. Regularly a “tubular myopathy” (vacuolar degeneration of the sarcoplasm) could be shown if an agonal cardiac or non-cardiac hypoxaemia occurred. The presence of a “tubular myopathiy” with exclusion of a non-cardiac cause of death allows the diagnosis of a sudden heart failure due to an arrhythmia. The correctness of this diagnosis will be even more probable if the coronary arteries are altered e.g. by arteriosclerosis. A simple technique for preparation and histological examination is presented.

Zusammenfassung

Bei 100 Leichenfällen wurden Teile des Erregungsleitungssystems (ELS) – namentlich das His-Bündel und die Schenkel – histologisch untersucht. Dabei fand sich regelmäßig eine „tubuläre Myopathie“ (sarkoplasmatische Vakuolen), wenn präterminal eine kardiale oder extrakardiale Hypoxidose bestanden hatte. Falls in einem plötzlichen Todesfall durch die Autopsie eine extrakardiale Ursache für das Ableben ausgeschlossen werden kann, darf die Diagnose „akuter Herztod“ durch Rhythmusstörung gestellt werden, wenn eine tubuläre Myopathie im ELS nachgewiesen wird und insbesondere zusätzlich Veränderungen am arteriellen Herzgefäßsystem bestehen. Eine vereinfachte Methode der Präparation und histologischen Untersuchung des ELS wird vorgestellt.