Skip to main content
Log in

Jungensprechstunde

Weil Männergesundheit bei Jungengesundheit anfängt

Consultation hours for adolescent males

Because men’s health begins in adolescence

  • Leitthema
  • Published:
Der Urologe Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

Junge Männer sind im Hinblick auf die Angebote ärztlicher primärer und sekundärer Prävention unterrepräsentiert. In der Konsequenz sehen Urologen Jungen und Männer häufig erst aus der Perspektive versäumter Prävention.

Fragestellung

Wie müsste ein Angebot für Jungen und junge Männer in der Praxis des Urologen aussehen, das die körperliche, soziale und sexuelle Gesundheit von Jungen und jungen Männern im Fokus hat? Die Autorin zieht aus ihrer erfolgreichen Etablierung von Mädchensprechstunden in der Praxis des Gynäkologen Analogien für die Etablierung einer Jungensprechstunde beim Urologen.

Ergebnisse

Aufgrund der Akzeleration kommen auch Jungen heute früh in die Pubertät. Trotz intensiven Medienkonsums gelten sie wegen ihres abgrundtiefen Nichtwissens um die Veränderungen ihres Körpers und dessen Zuschreibungen als „overnewsed and underinformed“. Diese Mischung aus Halbwissen, Coolness, sexueller Neugier sowie mangelnder Fähigkeit zu vorausschauendem Planen und Handeln verhindert, dass Jungen und junge Männer über das adäquate Rüstzeug verfügen, um mit den gewachsenen Freiheiten adäquat und verantwortlich im Hinblick auf ihre körperliche, soziale und sexuelle Gesundheit umgehen zu können.

Schlussfolgerungen

Wenn Jungen und junge Männer frühzeitig die Möglichkeit hätten, durch kompetente präventive Angebote in der Praxis des Urologen ihren männlichen Körper kennen, schätzen und schützen zu lernen, dann werden sie auch weniger Gefühle von Überforderung und Ohnmacht erleben. Und es steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass sich auf dieser Basis einer stabilen Grundsicherheit im Körper auch ganz konkrete Auswirkungen auf die männliche gesundheitliche Handlungskompetenz ableiten lassen. Nur so können aus Jungen Männer werden, die später die Vorsorgeangebote in der urologischen Praxis wahrzunehmen wissen und die auch in weiteren medizinisch notwendigen Entscheidungsprozessen Partner sein können.

Abstract

Background

Young men are underrepresented in terms of offers concerning primary and secondary prevention in medicine. As a consequence, urologists often only see boys and young men from the perspective of missed prevention.

Aim

What should an offer for boys and young men look like in a urologist’s practice that focuses on the physical, social and sexual health of boys and young men? The author draws analogies for the establishment of consultation hours for young men in a urologist’s practice based on her successful establishment of consultation hours for girls in a gynecologist’s practice.

Results

Due to acceleration, boys also enter puberty early today. Because of their lack of knowledge about the changes in their body, they can be described as overnewsed and underinformed, despite their intense media consumption. This mixture of half-knowledge, coolness, sexual curiosity and lack of ability for predictive planning and action prevents boys and young men from having the knowledge they need to adequately and responsibly deal with their physical, social and sexual health care.

Conclusion

If boys and young men had the opportunity to learn, appreciate, and protect their bodies at an early stage through competent preventive offers in the urologist’s practice, then they would also experience less stress and powerlessness. In addition, it is almost certain that solid, fundamental understanding concerning their health will also lead to specific effects in male health competence. Only in this manner can young men be made ​​aware of the preventive services in a urological practice and can be a partner in other medically necessary decision-making processes.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Literatur

  1. Klapp C, Gille G (2005) Der präventiv-ärztliche Blick auf Risiken in der Sexualität junger Mädchen – wie wirksam ist Aufklärung? Psychomed 17(3):132–139

    Google Scholar 

  2. Bremer V (2010) STD-Sentinel-Surveillance in Deutschland – Zahlen und Fakten. Epid Bull 03:20–27

    Google Scholar 

  3. Gille G (2005) Die Initiative Mädchen-Sprechstunde. Aufklärung junger Mädchen in der gynäkologischen Praxis. Frauenarzt 46(5):388–392

    Google Scholar 

  4. Gille G (2009) Die Initiative Mädchen-Sprechstunde: Wo liegt ihr Stellenwert? Gynakol Prax 33:297–306

    Google Scholar 

  5. Gille G (2011) Erfolgreiche Mädchen-Sprechstunde: Teenagerschwangerschaften gehen seit 2004 anhaltend zurück. Geburtsh Frauenheilk 71:14–17

    Article  Google Scholar 

Download references

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt. Gisela Gille gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to G. Gille.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Gille, G. Jungensprechstunde. Urologe 53, 184–190 (2014). https://doi.org/10.1007/s00120-013-3369-0

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00120-013-3369-0

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation