Zusammenfassung
Präklinische Untersuchungen legen nahe, dass das Neuropeptid Substanz P an der Pathogenese von Schmerzsyndromen, affektiven Erkrankungen und Angstsyndromen beteiligt sein könnte. In einer kürzlich publizierten Studie wurde ein antidepressiver und anxiolytischer Effekt des Substanz P-Rezeptor-Antagonisten MK-869 bei depressiven Patienten gezeigt. MK-869 zeichnete sich dabei nicht nur durch seine vergleichbare Wirkung zu einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer aus, sondern auch durch eine sehr gute Verträglichkeit. Obwohl diese Befunde vielversprechend sind, kann gegenwärtig aufgrund der eingeschränkten Datenlage die Bedeutung von Substanz P-Rezeptor-Antagonisten für die Behandlung von Depression und Angst nicht abgeschätzt werden. Weitere klinische und präklinische Studien sind notwendig, um die Beobachtungen zu erhärten. Entsprechende Studien werden gegenwärtig durchgeführt.
Abstract
Preclinical investigations suggest that the neuropeptide substance P might be involved in the etiopathology of pain, depression, and anxiety. In a recent study, the substance P receptor antagonist MK-869 showed antidepressant and anxiolytic activity in depressed outpatients which was comparable to a standard SSRI. The MK-869 was well tolerated. Although these findings are promising, further studies are necessary to prove the hypothesis that substance P receptor antagonists represent a new class of antidepressants or anxiolytics. Respective studies are currently underway.
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Lieb, K., Fiebich, B. & Berger, M. Substanz P-Rezeptor-Antagonisten als neues antidepressives und anxiolytisches Wirkprinzip?. Nervenarzt 71, 758–761 (2000). https://doi.org/10.1007/s001150050661
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001150050661