Digital Health und ihre Auswirkungen auf die Interaktion zwischen Patient*innen, Angehörigen und Ärzt*innen

Zusammenfassung

Hintergrund

Die digitale Transformation prägt gesellschaftliche Systeme weltweit. Digital Health umfasst verschiedene Bereiche, wie z. B. die Verfügbarkeit und Auswertung von Daten, die Möglichkeit der Vernetzung innerhalb der eigenen Berufs- oder Betroffenengruppe und die Art, wie Patient*innen, Angehörige und Behandler*innen miteinander kommunizieren.

Ziel der Arbeit

Digital Health wird mit ihren Auswirkungen auf die Beziehung und die Kommunikation zwischen Patient*innen, Angehörigen und Behandler*innen beleuchtet. Veränderungen, die bereits erkennbar sind, werden beschrieben und Perspektiven aufgezeigt.

Methoden

Das Thema wird aus sozialphilosophischer, sprachwissenschaftlicher und ärztlicher Perspektive in folgenden Bereichen exploriert: digitale vs. analoge Kommunikation, Narration vs. Datensammeln, Internet und soziale Medien als Informationsquelle, Raum für Identitätsbildung und Veränderung der Interaktion von Patient*innen, Angehörigen und Behandler*innen.

Ergebnisse

Die Erweiterung der Interaktion zwischen Patient*innen und Ärzt*innen auf digitale und Präsenzformate sowie die asynchrone und synchrone Kommunikation erhöhen die Komplexität, aber auch die Flexibilität. Die Fokussierung auf „objektive“ Daten kann den Blick auf die Person mit ihrer individuellen Biografie beeinträchtigen, während digitale Räume die Möglichkeiten zur Identitätsbildung aufseiten der Patient*innen und für die Interaktion deutlich erweitern.

Diskussion

Bereits jetzt zeigen sich Vorteile der Digitalisierung (z. B. besseres Selbstmanagement) und Nachteile (Fokussierung auf Daten statt auf die Person). Für den kinder- und jugendärztlichen Bereich bestehen die Notwendigkeiten, professionelle kommunikative Kompetenzen und professionelle Gesundheitskompetenz zu erweitern sowie die Organisation seiner Versorgungseinrichtungen weiterzuentwickeln.

Abstract

Background

The digital transformation is changing societies worldwide. Digital Health encompasses a wide range of areas, such as the availability and analysis of data, the opportunities for networking within professional or affected groups, and the way in which patients, relatives and practitioners communicate with each other.

Objective

This article explores how digital health impacts relationships and ways of communication between patients, caregivers and health professionals. Changes which are already recognizable are described and perspectives are shown.

Methods

The article examines the topic from socio-philosophical, linguistic and medical perspectives in the areas of digital vs. analogue communication, narration vs. data gathering, internet and social media as a source of information, space for identity formation and change in the interaction of patients, caregivers and practitioners.

Results

Digital Health opens up additional modes of interaction including digital and presence formats as well as asynchronous and synchronous communication. It increases the complexity as well as the flexibility. The focus on “objective” data can compromise the view of the person each with an individual biography, while digital spaces significantly expand the possibilities on the side of the patient for identity formation and for interaction.

Discussion

Advantages (e.g., better self-management) and disadvantages (focus on data rather than the person) of digitalization have already become apparent. For the pediatric and adolescent medical field there is a need for the expansion of professional communicative competencies, professional health literacy and to further develop the organization of healthcare facilities.