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Zytokinanalytik Was ist machbar – was ist sinnvoll?

Was ist machbar – was ist sinnvoll?

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In Deutschland erkranken etwa 500–800.000 Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes an Infektionen. Eine gefürchtete Komplikation stellt die Sepsis mit einer sehr hohen Mortalität von 50% und etwa 75.000 Todesfällen in Deutschland dar. Durch eine kaskadenartigen Aktivierung der verschiedenen Immunprozesse kommt es dabei zur Entgleisung der Immunreaktion bis zum septischen Schock. Da dieser Prozess um so schlechter therapeutisch zu beeinflussen ist je weiter die Immunreaktion fortgeschritten ist, wurde nach diagnostischen Parametern gesucht, die bereits in der frühen Entwicklung des Immunprozesses nachweisbar sind.

Zytokine haben eine zentrale Bedeutung bei der Pathogenese inflammatorischer Erkrankungen. Zunächst wirken Zytokine lokal mit dem Ziel der Infektabwehr. Eine überschießende Freisetzung führt zu einer systemischen Reaktion des Organismus mit nachweisbaren Plasmaspiegeln der Zytokine. Neben der zentralen Rolle der Zytokine im pathophysiologischen Geschehen konnte die diagnostische Wertigkeit zirkulierender Zytokinspiegel sowohl als Frühmarker als auch Marker der Schwere der Erkrankung in vielen Studien gezeigt werden. Besonders das Auftreten der Zytokine vor allen anderen klinischen und klinisch-chemischen Markern erlaubt die frühe Erkennung infektiöser oder inflammatorischer Komplikationen bei Hochrisikopatienten oder Patienten auf Intensivstationen.

Experimentelle Studien zeigen, dass TNF als eines der ersten Zytokine im Plasma nachweisbar ist. Allerdings ist die Halbwertszeit von TNF sehr kurz und unter klinischen Bedingungen oft nicht mehr nachweisbar. Proinflammatorische Zytokine wie IL-6 und IL-8 sowie lösliche Zytokinerezeptoren wie TNF-R oder IL-2R verbleiben länger in der Zirkulation. Mit Verfügbarkeit von automatisierten Messmethoden können Zytokinspiegel innerhalb weniger Stunden gemessen werden. Daher können sie in klinisch-diagnostische und auch therapeutische Entscheidungen mit einbezogen werden. Die mögliche klinische Bedeutung der Bestimmung von Zytokinplasmaspiegeln im Rahmen inflammatorischer Erkrankungen soll im Folgenden dargestellt werden.

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Fraunberger, P., Walli, A. & Seidel, D. Zytokinanalytik Was ist machbar – was ist sinnvoll?. Internist 42, 35–46 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080050722

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