Digitale vs. analoge Hörgeräte bei Kindern Haben wir eine Methode, die uns einen objektiven Vergleich ermöglicht?

Zusammenfassung

Die allgemein beschriebenen besseren Leistungen digitaler Hörgeräte spiegeln sich bisher ausschließlich in subjektiven Beschreibungen der Hörgeräteträger wieder, lassen sich aber nicht durch die klassischen Überprüfungsmethoden belegen.

In einer Doppelblindstudie wurden mit Hilfe eines Cross-over-Designs 17 Kinder (mittleres Alter 10,4 Jahre) mit mittelgradigen, symmetrischen, sensorineuralen Hörstörungen untersucht. Verglichen wurde dabei ein volldigitales Hörgerät der Fa. Oticon (DigiFocus compact) und ein analoges, digital-programmierbares, automatisches Hörgerät (Fa. Siemens Viva 2 Pro).

Als Ergebnis entschieden sich die Mehrzahl der Kinder (13) für das volldigitale Hörgerät; 4 Kinder wählten ein analoges Gerät. Die Messergebnisse waren signifikant besser bei den volldigitalen Hörgeräten in den doppelblinden Sprachverständnistests und den Vergleichen verschiedener Hörsituationen, die mit Hilfe einer Hörgerätevergleichsapparatur durchgeführt wurden, jedoch nicht in den audiometrischen Routineverfahren.

Die vorgestellte Hörgerätevergleichsapparatur hat sich als geeignete Methode erwiesen für den direkten Vergleich verschiedener Hörgerätesysteme und -einstellungen und bietet die Voraussetzung zur Durchführung von anzustrebenden Doppelblindstudien.

Abstract

Until now, the assumed benefits of digital hearing aids are reflected only in subjective descriptions by patients with hearing aids, but cannot be documented adequately by routine diagnostic methods.

Seventeen schoolchildren with moderate severe bilateral symmetrical sensorineural hearing loss were examined in a double-blinded crossover study. Differences in performance between a fully digital hearing aid (DigiFocus compact/Oticon) and an analogous digitally programmable two-channel hearing aid were evaluated.

Of the 17 children, 13 choose the digital and 4 the analogous hearing aid. In contrast to the clear subjective preferences for the fully digital hearing aid, we could not obtain any significant results with routine diagnostic methods. Using the “virtual hearing aid,” a subjective comparison and speech recognition performance task yielded significant differences. The virtual hearing aid proved to be suitable for a direct comparison of different hearing aids and can be used for double-blind testing in a pediatric population.